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Na also – der EHC spielt weiter

©Stiplovsek
Wahl des neuen Vorstandes des Lustenauer Eishockeyklubs ging überraschend problemlos über die Bühne.

Die Jahreshauptversammlung des EHC Lusten­au hatte im Vorfeld für heftiges Rumoren gesorgt. Der scheidende Obmann Werner Alfare hatte zwar einen Großteil der „Altlasten“ durch das Entgegenkommen von Gläubigern beseitigen können, am Ende war aber ausgerechnet die Gemeinde Lustenau das Zünglein an der Waage. Der Sportausschuss hatte am Montagabend ebenso noch getagt wie die Kandidaten für den neuen EHC-Vorstand – die „glatte Null“, an die diese ihre Wahl geknüpft hatten, kam aber nicht zustande.

Eine Sache von Sekunden

Dennoch war die mit Spannung erwartete Neuwahl eine unspektakuläre Sache von wenigen Sekunden: Gleich zehn Vorstandsmitglieder stellten sich der Wahl, das Trio Michael Fink (bisher Vizeobmann), Peter Humpeler und Manuel Hämmerle soll als gleichberechtigtes Triumvirat die Obmannrolle übernehmen. Weiters dabei sind so klingende Namen wie Sigi Haberl jun., der zusammen mit den Beiräten Mark Nussbaumer und Herbert Oberscheider auch die sportliche Leitung übernehmen wird. Alfare hatte zuvor den genauen Schuldenstand des Vereins aufgelistet – und gab zur Überraschung aller für die abgelaufene Saison dank „drastischer Sparmaßnahmen“ am Ende sogar ein Plus von über 9000 Euro bekannt! Die Altlasten in Form von Krediten und ausständigen Zahlungen datierten aus früheren Jahren, vor allem das Nationalliga-Meisterstück 2009 mit der folgenden Katas­trophensaison hatte ein Loch ins Budget gerissen. Dieses konnte nicht zuletzt durch den Einsatz von Ex-Hauptsponsor Michael Lingenhöle, der verspätet noch einige Zahlungen lieferte, deutlich vermindert werden.

Mehr Transparenz gefordert

Die Gemeinde will in den nächsten Tagen mit dem neuen Vorstand und einem Wirtschaftsprüfer ein Konzept für den Schuldenrest erarbeiten. Immerhin gab es aber ein klares Bekenntnis fürs Eishockey in Lustenau. Bürgermeister Kurt Fischer: „Wir wollen den ‚Rucksack‘ für den neuen Vorstand möglichst klein halten, fordern dafür aber auch Transparenz. Man wird sich noch intensiv über die Konzepte für die Zukunft und einen Business-Plan unterhalten müssen!“ So fand die 34-jährige Karriere von Werner Alfare als EHC-Funktionär doch einen versöhnlichen Abschluss. Zumal er vom neuen Vorstand gleich als Kassaprüfer für die nächste Jahreshauptversammlung verpflichtet wurde – Ehren-Präsident Kurt Riedmann schlug ihn zudem als Vereinsvertreter für den Verband vor.

Stimmen

Es war die Frage, ob es ohne Werner Alfare beim EHC Lustenau weitergehen kann – ich wünsche den neuen Personen auf der Bühne eine positive Zukunft und hoffe, dass neuer Schwung reinkommt. Wir werden uns auch noch intensiv unterhalten müssen. Kurt Fischer

Ein ausgeglichener Abschluss ist nach so einer verkorksten Saison nicht üblich – dafür waren am Ende auch einige wirklich drastische Sparmaßnahmen nötig. Werner Alfare

Wir sind eine große Runde von Unternehmern im neuen Vorstand und haben einige fertige Konzepte. Sportlich kann ich noch nicht viel sagen – aber wir werden sicher in der Nationalliga spielen. Michael Fink

(VN)

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