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Mysteriöses Massensterben in Tokioter Aquarium

Rätselhaftes Massensterben von Fischen in Aquarium in Tokio
Rätselhaftes Massensterben von Fischen in Aquarium in Tokio ©Reuters/ Screenshot
Ein plötzliches Massensterben in einem berühmten Aquarium in Tokio gibt Rätsel auf. Innerhalb kürzester Zeit seien bis auf einen einzigen Thunfisch alle der mehr als 100 Fische im Tokyo Sea Life Park aus bislang ungeklärter Ursache gestorben.

Ein einsamer Blauflossenthun zieht seine Runden im Sea Life Park Tokio. Noch bis vor wenigen Wochen hatte er Gesellschaft von über einhundert Artgenossen. Doch im Januar starben plötzlich dutzende Tiere – unter ungeklärten Umständen. Kazuomi Nishikiori, stellvertretender Direktor von Sea Life.

“Wir suchen nach den Gründen aber wir haben noch überhaupt keine Idee. Der Sauerstoff-Pegel stimmte, keine Giftstoffe, die Wasserqualität ist auch gut. Wir hatten auch schon unbekannte Krankheiten im Verdacht oder andere Faktoren, aber wir konnten das Sterben einfach nicht aufhalten”, berichtet Kazuomi.

Ein einsamer Thunfisch zieht seine Runden

In freier Wildbahn jagen die Raubfische in Schwärmen durch den Pazifik. Es gilt als sehr schwierig, die Fische in Gefangenschaft zu halten, geschweige denn zu züchten. Der letzte Thunfisch ist deshalb für viele Besucher ein Held. “Was für ein starker Thunfisch, er hat alle Widrigkeiten überlebt. Ich hoffe, er kämpft weiter um sein Leben,” wird eine Besucherin zitiert.

“Es sollte gar nicht erlaubt sein…”

“Es sollte eigentlich gar nicht erlaubt sein, Thunfische in so kleinen Aquarien zu halten. Wahrscheinlich kann man gar nichts machen, um das Sterben zu verhindern”, meint Etsuko Shimizu, eine weitere Besucherin des Sea Life Parks.

Die Becken gebe es seit 1989, aber niemals zuvor habe es ein solches Massensterben gegeben, sagte der Sprecher. Es könne an “neuen Faktoren” liegen, die zuvor “nicht präsentiert” worden seien. Experten gingen unter anderem der Frage nach, ob eine neue Beleuchtung bei den Tieren Stress ausgelöst haben könnte, oder ob möglicherweise eine giftige Substanz ins Wasser des 30 Meter langen Beckens gelangt sei.

Das Aquarium beherbergte neben 69 Blauflossenthunfischen weitere Thunfischarten. Das Sterben begann im Dezember, als plötzlich nur noch 30 der Fische lebten. Der zuletzt verendete Fisch sei offenbar zweimal gegen die Wand geprallt und habe sich das Rückgrat gebrochen, sagte der Sprecher.

Blauflossenthun vom Aussterben bedroht

Sea Life will nun die Ursache für das Massensterben ergründen, um so vielleicht herauszufinden, wie die Fische züchten kann. Der Blauflossenthun ist vom Aussterben bedroht, gilt jedoch trotzdem nicht nur in Japan als Delikatesse. (red/ Reuters/ APA)

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