Mutter und Schwester gewürgt, Vater geschlagen: Wiener attackierte eigene Familie

Nach weiteren Eskalationen am Wochenende verständigten die Opfer schließlich die Polizei, die den Aggressor festnahm. Auch die Beamten attackierte er später in einer Polizeiinspektion. Laut Polizeisprecherin Anna Gutt befindet sich der junge Mann mittlerweile in Untersuchungshaft.
"Die Familie hatte Angst"
Bereits Samstagmittag gab es in der Wohnung der Familie unweit der U-Bahnstation Schönbrunn und der Äußeren Mariahilfer Straße den ersten Gewaltausbruch des 21-Jährigen, nachdem ihn seine 55-jährige Mutter in der Küche aufgefordert hatte, etwas aufzuwischen. Er würgte seine 16-jährige Schwester und seine Mutter, bevor er seinem Vater mehrfach mit der Faust in die Rippen schlug.
Sonntagmittag eskalierte die Situation erneut wegen der Hausarbeit: Als seine Mutter ihn ein weiteres Mal dazu bringen wollte, etwas aufzuwischen - diesmal im Badezimmer -, schlug er ihr mehrmals mit der Faust ins Gesicht und gegen den Oberkörper. "Die Familie hatte Angst", schilderte Gutt die Ereignisse. Diesmal alarmierten die Opfer - allesamt österreichische Staatsbürger mit indischen Wurzeln - die Polizei. Der junge Mann begleitete die Beamten zunächst freiwillig in eine Polizeiinspektion, während seine Angehörigen von einem Rettungsdienst erstversorgt und zur Abklärung der Verletzungen in ein Spital gebracht wurden.
U-Haft für 21-Jährigen
Bei der Einvernahme wurde der 21-Jährige jedoch immer unkooperativer und aggressiver, schilderte Gutt. Mit Gewalt wollte er schließlich aus der Inspektion flüchten, wurde aber überwältigt und festgenommen. Die Polizistinnen und Polizisten sprachen gegen ihn ein Betretungs- und Annäherungsverbot sowie ein vorläufiges Waffenverbot aus. Wegen des Verdachts der mehrfachen Körperverletzung, der versuchten schweren Körperverletzung und des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt wurde er angezeigt und über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in eine Justizanstalt gebracht, wo mittlerweile die U-Haft verhängt wurde.
Die Polizei ist Ansprechpartner für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Der Polizei-Notruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Kriminalprävention des Landeskriminalamt Wiens bietet darüber hinaus persönliche Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an. Weitere Ansprechpartner: Frauenhelpline: 0800 222 555 - Gewaltschutzzentrum: 0800 700 217 - Opfer-Notruf: 0800 112 112 - Notruf des Vereins der Wiener Frauenhäuser: 05 77 22
(APA/Red)
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