Musizieren im Orchestergraben schadet der Gesundheit
Bei einer Studie der Hochschule gaben zwei Drittel der 77 befragten Musiker der Philharmonia Zürich an, sie würden wegen ihrer Arbeit an mindestens einem gravierenden Gesundheitsproblem leiden, bilanzierte die Hochschule am Dienstag. Viele leiden unter Lärmüberempfindlichkeit (18 Prozent), Höreinbußen (14 Prozent) oder Tinnitus (13 Prozent). Viele Orchestermitglieder klagten zudem über Schulter- und Nackenschmerzen (20 Prozent) sowie Augenprobleme (12 Prozent). Gründe dafür sind die Körperhaltung auf nicht gut einstellbaren Stühlen und das schlechte Licht. Belastend ist auch die Hitze.
Harter Wettstreit
Konkurrenz und mangelnde Solidarität stören die Harmonie im Orchester und schlagen auf das Wohlbefinden. Belastend sind auch die steile Hierarchie, der geringe Austausch, die intensive Gruppenarbeit, der strenge Spielplan sowie die Abend- und Wochenendarbeit. Konzertmeister und Stimmenführende fühlen sich in ihren Führungsfunktionen oft überfordert.
Für viele eine Lebensstelle
Wenig erstaunlich ist die Erkenntnis, dass eine positive Stimmung im Orchester und ein gutes Verhältnis zum Dirigenten zentral für die Arbeitszufriedenheit sind. Auch der Applaus des Publikums wirkt sich positiv aus, genauso wie das Bewusstsein, in einem guten Orchester mitzuspielen und anspruchsvolle Werke spielen zu können. Für viele Musiker ist das Engagement in der Philharmonia Zürich eine Lebensstelle. Die Befragten waren im Schnitt seit 17 Jahren dort engagiert. Die Arbeitsplatzsicherheit, das Gehalt und der Gesamtarbeitsvertrag seien deshalb wichtig, teilte die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit mit.
Gesundheitsmanagement geplant
Die Orchesterleitung will aufgrund der Studie ein betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen. Neu gibt es für die Musikerinnen und Musiker ein Massageangebot. Geplant sind ferner Duschen, ein Ruheraum, neue Stühle und eine neue Beleuchtung. Auch das soziale Klima im Orchester soll verbessert werden. (APA)
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