MuseumNeu in Schruns
Die Regie des Abends war perfekt, bravo !
Bruno Winkler als Lobbyist war sein vom Stand bezahltes Geld wert.
Die Entscheidung der Jury wundert nicht, wenn auch die anderen Jurymitglieder so
schlecht informiert wurden wie Herr Walter Angonese. Seine Aussage die
Scheinfassade des Konsumhauses wurde in den 1950-ger / 1960-ger Jahren
aufgeklebt wird durch das eigene bis Anfang der 1950-ger Jahre zurück reichende
bewusste Wahrnehmen ebenso widerlegt wie durch einen Blick in das
Museumsfotoarchiv. Beim Vorbeimarsch beim Anschluss 1938 und beim Vorbeizug des
Festumzugs Schrunser Markterhebung 1928 war die Fassade des Konsumhauses
bereits vorhanden. Das von Andreas Rudigier und Bruno Winkler für die Zerstörung
bestimmte Konsumhaus wurde nach unseren Familienunterlagen vom Eisenhändler
Josef Fitsch zwischen 1880 und 1890 errichtet und nicht wie von Herrn Angonese
dargestellt nach 1900.
Die jeweilige Modeströmung der Architektur wird durch die Besetzung der Universitäts-
/Akademie-Lehrstühle, durch die Auswahl der Jurymitglieder bei Wettbewerben und
durch die Auswahl der einzuladenden Wettbewerbsteilnehmer durch eine kleine Lobby
bestimmt und durch die Medien jeweils als alleingültiger Geschmack gepriesen. Die
Berufung auf den gerade herrschenden Architekturgeschmack sagt noch nichts über die
langfristige Qualität und das Bestehen im Vergleich zu älteren Bauten aus.
Die Meinungen des Denkmalamtes / Landeskonservates unterliegen ebenso dem sich
immer schneller wandelnden Zeitgeist und ändern sich wie die Blätter im Wind. Laut
schriftlichem Gutachten und laut der Erklärung der Vertreterin des Denkmalamtes bei
der Informationsveranstaltung sind weder das Konsumhaus noch das bestehende
Museumsgebäude schützenswert und baulich wertvoll. Diese Gebäude bilden aber den
entscheidenden Teil des Ortsbildes des Schrunser Dorfkerns und einen wichtigen Teil
der Schrunser Dorfgeschichte.
Am 18-05-2010 ist die erlebte bewusste Dorfgeschichte mit keinem Wort angesprochen
worden. Die Bewohner des Dorfkerns schätzen an Schruns bewusst, viele
Schrunserinnen und Schrunser unterbewusst, die kleinstädtische Bebauung um den
Kirchplatz und die Dorfstraße. Gäste und Reiseschriftsteller seit dem Ende des 19. Jhdt.
weisen auf diese Besonderheit des Schrunser Kernes hin. Es ist statutenmäßige
Aufgabe des Heimatschutzvereins, diese Besonderheit zu erhalten. Es ist
statutenwidrig, ihre Vernichtung zu betreiben.
Ein attraktiver Museumsneubau ist auch ohne Zerstörung des bestehenden Dorfbildes
möglich. Architekten wachsen mit der gestellten Aufgabe. Wenn ein Raimund Abraham
in eine Minimalbaulücke in New York ein volltaugliches bewundertes Österreichisches
Kulturinstitut hineinbauen konnte, können Marte & Marte die erforderliche
Museumserweiterung auch im bestehenden Gebäudebestand des Konsumhauses und
im Hinterhof des bestehenden Museums unterbringen. Die Museumsverwaltung, die
Archiv-, Depot-, Bibliotheks-, Restaurier-, Arbeitssammlungs- und Besprechungsräume
sind mit dem bestehenden Museum über Rampen verbindbar auch im Konsumgebäude
unterzubringen. Unbestreitbar muss dabei das bestehende unterhöhlte Erdgeschoss
des Konsumgebäudes wieder mit einem massiven Sockel zurück gebaut werden. Die
Ausstellungsräume können in einem fensterarmen zweckentsprechenden Baukörper im
Platz finden. Im übrigen soll am Schrunser Kirchplatz nicht das Wiener
Museumsquartier Platz finden, sondern ein auf die gegebene Platz-, Personal- und
langfristige Finanzierungssituation abgestimmtes Regionalmuseum.
Durch den propagierten Abriss des Konsumhauses wird ein wesentlicher Teil der
Schrunser Dorfgeschichte vernichtet. Der an seiner Stelle geplante moderne
Betonkubus mag zweckmäßig sein. Er vermittelt aber mit Sicherheit nicht den
derzeitigen Kirchplatz- und Dorfstraßeneindruck.
Die Vernichtung des Konsumhauses würde die Reihe der kommunalen Zerstörungen
wie Paulis Schmiede im Ensemble mit dem Steinhauerhaus und der Litzkapelle, altes
Frühmesshaus (altes Museum), Schrunser Mühlbäche und andere fortsetzen und
krönen.
Vielleicht sollte zum Nachdenken anregen, dass sehr viele verdiente Mitglieder des
Heimatschutzvereins den vom Duo Rudigier Winkler wortgewaltig und ohne echte
Diskussionsbereitschaft vorangetriebenen Weg der mutwilligen Zerstörung des
Schrunser Dorfkernes nicht mittragen können und wollen.
Ein volles JA zu einem erweiterten Museum mit Ausstellungs- und
Veranstaltungsräumen !
Ein striktes Nein zur Zerstörung von Schrunser Identität und Dorfgeschichte !
Ein nachdrückliches Nein zur Maßlosigkeit und zur gezielten Meinungssteuerung.
Heiner Bertle.
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