Mundart-Schätze in Buchform

Es war ein Gespräch mit dem Nenzinger Gemeindearchivar Thomas Gamon im vergangenen Herbst, das schlussendlich für die aus Frastanz-Gampelün stammende Autorin und Malerin Jytte Dünser Anlass für ein weiteres Buch war. Zu viele Geschichten, zu viele Gedichte und Texte waren unveröffentlicht. Doch ein Buch kurz vor ihrem 90. Geburtstag? „Sicher“, ermutigte sie Thomas Gamon und übernahm auch gleich die Vorauswahl der Texte. Unter dem Titel „Ein Jahrhundert durchwandert“ sind die Erinnerungen nun im Vorarlberger „Hecht-Verlag“ erschienen. Wolfgang Tschallener übernahm die Illustrationen und so konnte Jytte Dünser rechtzeitig zum Geburtstag die gedruckte Ausgabe in Händen halten. Im Nenzinger „Wolfhaus-Dachboden“ wurde am Sonntag-Vormittag zur Lesung geladen – Gitarrist Patrick Honeck übernahm dabei die musikalische Umrahmung.
Berührend, aber auch humorvoll
Wer Jytte Dünser kennt, weiß, dass ihre Gedichte und Texte voller Humor sind. Ihre literarischen Werke sind aber auch sprachliche „Mundart-Perlen“ mit Ausdrücken, die aus dem tagtäglichen Sprachgebrauch längst verschwunden sind – beispielsweise Begriffe aus der Landwirtschaft und aus dem Haushalt, die in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung verloren haben und deshalb in Vergessenheit geraten sind. Die Lebens-Erinnerungen im neuen Buch lassen den Zuhörer teils aber auch berührt und betroffen zurück. Jytte Dünser hat den Mut, auch unangenehme Erinnerungen anzusprechen. „Sonst bräuchte ich ja nicht zu schreiben, es soll ja kein verklärtes Bild der Vergangenheit sein“, so die Literatin. „Schreiben ist für mich eine Möglichkeit, Dinge loszulassen.“ Ihre Lesung im „Wolfhaus-Dachboden“ ließ jedenfalls ein beeindrucktes Publikum zurück, wie Martina Schraml als Gast stellvertretend beschreibt: „Jytte Dünsers Mut, ihre teils schweren Lebenserinnerungen anzusprechen, sind ebenso beeindruckend, wie ihre Art, die Texte vorzutragen: Sie kann Emotionen zeigen, ohne, dass ihr dabei ein Kloß im Hals stecken bleibt.“
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