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Mund aufmachen und mitgestalten

Kiki Karu (Altach), Patricia Tschallener (Hohenems) Sabine Sieber (Koblach), Magdalena Paulus (Moderation), Sandra Gassner (Mäder), Edith Lampert-Deuring (Götzis)
Kiki Karu (Altach), Patricia Tschallener (Hohenems) Sabine Sieber (Koblach), Magdalena Paulus (Moderation), Sandra Gassner (Mäder), Edith Lampert-Deuring (Götzis) ©Christof Egle
Frauennetzwerk Vorarlberg möchte Frauen für die Politik begeistern.
Infoveranstaltung Frauennetzwerk am Kumma

Altach/Kummenberg. Ausgangslage und Zielsetzung sind so ernüchternd wie klar. Gerade einmal ein knappes Viertel der Gemeindevertretungsmandate sind derzeit von Frauen besetzt, was nochmal deutlich weniger als im Nationalrat und im Landtag ist. Kiki Karu, Frauensprecherin aus Altach ist aber überzeugt: „Wer in der Gemeindestube sitzt, gestaltet das Leben in seiner Gemeinde entscheidend mit.“ Darauf begründet sich auch das Ziel des überparteilichen und vom Land Vorarlberg unterstützen Frauennetzwerkes: Nach den Gemeindevertretungswahlen im kommenden Frühjahr soll sich der prozentuellen Anteil von weiblichen Mandatarinnen deutlich erhöht haben. Aus diesem Grund unterstützt man interessierte Frauen beim Schritt in die Politik.

Etwa bei einer Infoveranstaltung im Altacher KOM, bei der Gemeindepolitikerinnen aus der Region amKumma und aus Hohenems im Rahmen einer Podiumsdiskussion über ihren Einstieg und ihre Erfahrungen in der Politik berichteten. Über alle Parteigrenzen hinweg war man sich einig, hundert Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist die weibliche Sichtweise in der Politik immer noch unterrepräsentiert. Sich einfach zuhause über Entscheidungen der verantwortlichen Politiker aufzuregen, ist zu wenig, es gilt viel mehr, sich aktiv zu beteiligen, seine Meinung zu vertreten und damit auch mitzugestalten.

Die Zugänge zur Politik der anwesenden Politikerinnen waren durchwegs unterschiedlich, die Betätigungsfelder dann aber doch recht ähnlich. Die meisten bemühen sich um die Weiterentwicklung von Bildungseinrichtungen, um Kinder- und Familienpolitik oder um allgemein soziale Fragen. Allen gemein war auch ihr Engagement vor der Politik in Vereinen oder Schule. Die zeitliche Belastung, die so manche potenzielle Kandidatin vor einem aktiven Engagement abschreckt, wurde von allen als kein Problem gesehen, je nach Einsatz kann dies aber sehr stark variieren. Einig war man sich dann auch, dass die politische Arbeit auf jeden Fall einen persönlichen Mehrwehrt mit sich gebracht hat.

Die Infoveranstaltungen des Vorarlberger Frauennetzwerks gehen in den nächsten Wochen und Monaten weiter, etwa in der Region mit einem Workshop im Altach zum Thema „Die politische Arbeit in der Gemeinde“ am 14. November.

Weitere Infos unter www.frauennetzwerk-vorarlberg.at

CEG

Umfrage:

Sabrina Krassnitzer 26, Schnifis: Ich bin erst kürzlich nach Schnifis gezogen und möchte mich nun in meiner neuen Heimatgemeinde aktiv einbringen. Ich denke, in einer kleinen Gemeinde ist es leichter, etwas zu bewegen. Der Bereich Soziales und Familie wären meine Interessensgebiete.

Monika Raggl 54, Frastanz: Ich kenne die Politik seit 30 Jahren als Sekretärin des Bürgermeisters und wurde schon öfters gefragt, ob ich nicht kandidieren möchte. Nun will ich das endlich umsetzen und meine Erfahrungen einbringen.

Ulrike Jauk 40, Altach: Ich bin keine Quotenverfechterin, aber es braucht mehr Frauen in der Politik. In Sachen Kinderbetreuung ist in den letzten Jahren viel passiert, aber durchaus noch Luft nach oben. Heute Abend bin ich hier, um mich mehr zu vernetzen und neue Kontakte zu knüpfen.

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