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Multiple Sklerose - Eine neurologische Erkrankung mit vielen Gesichtern

Erste Symptome einer MS Erkrankung können bereits im Alter von 20 – 40 Jahren auftreten.
Erste Symptome einer MS Erkrankung können bereits im Alter von 20 – 40 Jahren auftreten. ©iStock
„MS ist eine Krankheit, die unterschiedlich verlaufen kann und sich in sehr verschiedenen Symptomen zeigt. Mit dieser chronischen Erkrankung sind immer noch viel Unsicherheit und Ängste verbunden“, weiß Dr.

Paul Rubner, Neurologe und medizinischer Leiter der Neurologischen Reha der aks gesundheit, aus eigener Erfahrung. Anlässlich des Welt–MS-Tages am 28. Mai informiert die Neurologische Reha der aks gesundheit über ihr Angebot für Betroffene.

In Österreich erkranken laut Österreichischer Multiple Sklerose Gesellschaft zwischen 350 und 400 Personen pro Jahr neu. Frauen sind doppelt so oft betroffen als Männer. Erste Symptome treten meistens zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.

Angriff auf die Schaltzentrale
Gehirn und Rückenmark bilden das zentrale Nervensystem. Sie sind die Schaltzentrale des Körpers. Von dort aus werden das Denken, die körperlichen Aktivitäten und Funktionen per Signalübermittlung gesteuert. Über Nervenfasern werden die einzelnen Signale übertragen. Wie elektrische Kabel sind diese Nervenfasern mit einer Art Isolierschicht umgeben, dem sogenannten Myelin. Durch die Multiple Sklerose kommt es zu einer Entzündung im Bereich des Myelins, die durch einen immunologischen Prozess ausgelöst wird. Durch diese Entzündung entstehen Übertragungsfehler. Die Nerven können ihre Funktion nicht mehr erfüllen und so kommt es, je nach Ort der Schädigung, im zentralen Nervensystem zu verschiedensten Symptomen.

Häufige Symptome sind unter anderem eine Verschlechterung des Sehvermögens, Koordinationsprobleme, Lähmungen in Armen und Beinen, Blasenfunktionsstörungen, Sensibilitätsstörungen, Gedächtnisprobleme oder schnelle Ermüdbarkeit. Da ähnliche Symptome jedoch auch bei anderen Erkrankungen auftreten, ist die MS in der Anfangsphase oft nicht leicht zu diagnostizieren.

 Es gibt unterschiedliche Verlaufsformen und Stadien bei der Multiplen Sklerose. Man unterscheidet zwischen schubförmigen und progredienten, also fortschreitenden Verlaufsformen. Eine frühzeitige Diagnose ist sehr wichtig, da mit Beginn der medikamentösen Therapie der Verlauf günstig beeinflusst werden kann.

Am Leben teilhaben
Menschen mit einer neurologischen Erkrankung, wie Multiple Sklerose sind von zahlreichen Veränderungen in ihrem Leben betroffen. Allen Betroffenen gemeinsam ist, dass sie trotz Ihrer Erkrankung nach Ihren Möglichkeiten am sozialen und gesellschaftlichen Leben teilhaben möchten. Sei dies um weiterhin berufstätig sein, selbstständig einkaufen gehen oder beim Jassen die Karten halten können.

Gemeinsam mit den Betroffenen arbeiten Therapeutinnen und Therapeuten der aks Neurologische Reha an den ganz persönlichen Zielen des Patienten / der Patientin. Das Therapieangebot reicht von klassischen Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, bis hin zu Sozialarbeit und Neuropsychologie. Auch speziellere Angebote wie Wasser- und Hippotherapie werden angeboten.

Therapie – dort, wo das Leben stattfindet
Die aks Neurologische Reha bietet Hausbesuche an, somit können die Therapeutinnen und Therapeuten das Lebensumfeld der betroffenen Person kennenlernen. Sie sehen vor Ort, wo die Möglichkeiten und Hindernisse liegen. Die Therapieziele werden dort erarbeitet, wo sie dann auch umgesetzt werden. Dies erleichtert den Betroffenen, die geübten Fähigkeiten im Alltag anzuwenden. Auch der Kontakt zu Familienangehörigen und Betreuungspersonen kann viel leichter hergestellt werden. Diese bekommen Tipps und Anleitungen wie sie ihr betroffenes Familienmitglied am besten unterstützen können.

Werden spezielle Therapiegeräte benötigt, oder macht ein Ortswechsel Sinn, stehen Praxisräumlichkeiten in den aks Standorten Bregenz, Dornbirn, Götzis, Bürs und Egg zur Verfügung.

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