MotoGP: Wer ist Schuld am Unfall in Spielberg?

Es sind dramatische Bilder vom MotoGP in Spielberg: Ein 150 Kilogramm schweres Motorrad schrammte nur knapp am fünftplatzierten Valentino Rossi vorbei. Die Meinungen gehen auseinander, wer die Verantwortung für den Unfall trägt.
Nun äußern sich diverse Rennkollegen und Experten.
„Man muss Zarco klar die Schuld geben. Er hätte wissen müssen, dass der Winkel zu spitz ist und du dann woanders rauskommst. Ich verstehe, dass er überholen und vorbei will, aber er hätte da aus dem Gefühl heraus kalkulieren müssen, dass es haarig werden kann", sagt Ex-Rennfahrer Alex Hofmann zu dem Vorfall.
"Teil des Jobs"
Aber nicht alle sind dieser Meinung. Die Tatsache, dass die Gefährlichkeit des Rennsports bekannt ist, führt einige zu der Aussage, dass der Vorfall zwar unschön, aber Teil des Rennsports sei. „Es ist Teil des Job. Wir wissen, dass das Risiko immer mitfährt und nehmen es in Kauf, weil wir diesen Sport lieben. Und beim nächsten Rennen werden wieder alle am Start stehen", betont Rennkollege Álex Márquez.
Zuvor hatte Valentino Rossi heftige Kritik an seinem Kollegen Johann Zarco geübt. Mit 300 km/h plötzlich zu bremsen, wäre unverantwortlich.
"Es will jeder gewinnen"
Álex Márquez wiederum erwidert, er könne das Überholmanöver von Zarco teilweise nachvollziehen: "Letztlich ist es Rennsport. Jeder will gewinnen, das Überholmanöver gleich setzen und nicht erst eine Kurve später. An dieser Stelle war es aber gerade mit der Ducati-Power unnötig."
"Verletzungen machen stärker"
Skirennläufer Christof Innerhofer berichtet über seine Erfahrung im Sport: "Mich haben die Verletzungen stärker gemacht, weil ich immer zu schätzen gewusst habe, wie schön es ist, Athlet zu sein. Und ich bin jetzt mit 35 fanatischer als früher und tue deshalb alles, um diesen Traum weiterzuleben.“
Motocross-Fahrer Heinz Kinigadner hat andere Erfahrungen gemacht:
„Mein Bruder hat einen schweren Motocross-Unfall gehabt und sitzt seither im Rollstuhl. 2003 ist auch mein Sohn mit dem Motorrad gestürzt, er sitzt jetzt ebenfalls im Rollstuhl. Danach habe ich meinen Helm an den Nagel gehängt. Man glaubt ja immer, dass einem selber nicht viel passiert.“
Wie geht es Marc Márquez?
In der Talkshow verrät Álex Márquez auch, wie es seinem Bruder geht. „Er sitzt zu Hause, schaut fern und sagt mir hunderte Sachen, die ich tun soll. Er nimmt es aber eigentlich ganz locker. Die zweite Operation ist ja immer komplizierter als die erste. Deshalb wird er sich Zeit nehmen und erst dann zurückkommen, wenn er sich zu hundert Prozent fit fühlt", so Álex über seinen Bruder.
(VOL.AT)
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