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Morgenstern nicht zu schlagen

Thomas Morgenstern ist im Skispringen weiter eine Klasse für sich. Der Kärntner entschied am Sonntag auch den zweiten Weltcup-Bewerb in Sapporo für sich und feierte damit den neunten Saisonsieg.

Mit der Bestweite in beiden Durchgängen (135m/139m) gewann Morgenstern bei wechselhaften Windbedingungen überlegen vor dem Finnen Janne Happonen und Anders Bardal aus Norwegen.

Für die übrigen Österreicher lief es nicht ganz nach Wunsch. Martin Koch sprang auf Rang elf, Arthur Pauli wurde 15. Für Wolfgang Loitzl reichte es nur für Platz 17, Andreas Kofler landete an 20. Stelle. Im Gesamtweltcup hat Morgenstern seinen deutlichen Vorsprung auf den in Sapporo fehlenden Finnen Janne Ahonen auf 610 Punkte weiter ausgebaut.

Ziel: Gesamtweltcup

Thomas Morgenstern hat nach dem “Doppelpack” von Sapporo, mit dem er die Zahl seiner Saisonerfolge auf neun geschraubt hat, nicht lange um den heißen Brei herumgeredet. Der 21-jährige Kärntner sprach angesichts seines Vorsprungs von 610 Punkten offen über den sicher scheinenden Gesamtsieg im Springer-Weltcup. “Jetzt kann ich erstmals davon reden. 610 Punkte in neun Springen, das sollte möglich sein”, erklärte der Doppel-Olympiasieger, der sich am Sonntag erneut mit Bestweiten in beiden Durchgängen (135,0/139,0) souverän durchsetzte.

“Überflieger” Morgenstern sprang mit traumwandlerischer Sicherheit zu seinem insgesamt elften Weltcupsieg, dem insgesamt 150. eines ÖSV-“Adlers”. Er distanzierte den Finnen Janne Happonen, der am Vortag vor Martin Koch ebenfalls Zweiter gewesen war, um 16,2 Punkte. Im Finale begnügte er sich trotz überlegener Führung nicht mit einem “Sicherheitssprung”, sondern flog bis auf einen Meter an den Schanzenrekord von Roar Ljökelsöy (NOR/140,0) heran.

“Dieser Sprung war so am Limit, das geht nur, wenn man in Topform ist”, meinte ORF-Co-Kommentator Andreas Goldberger bewundernd. Kommt Morgenstern mit seiner jüngsten Topform nach Europa zurück, könnte er sogar schon vor dem nächsten Großereignis, der Skiflug-WM in Oberstdorf (22.-24.2.), als erster österreichischer Gesamtsieger seit Goldbergers drittem Erfolg 1995/96 feststehen. Bis dahin stehen die Bewerbe in Liberec (WM-Generalprobe für 2009) und Willingen auf dem Programm.

Doch Morgenstern wollte nichts verschreien. “Es kann noch viel passieren”, sagte er, “aber ich möchte das durchziehen.” Quasi im Vorbeigehen könnte er nach seinem “Startrekord” (6 Siege) noch für weitere Bestmarken sorgen. Drei Siege fehlen noch auf das Dutzend, das der Finne Janne Ahonen 2004/05 vollgemacht hat und 378 Punkte fehlen auf Martin Schmitts Maximum von 1.833 aus der Saison 1999/2000.

Für Morgensterns Villacher Klubkollegen Koch lief es im zweiten Bewerb bei wechselndem Wind nicht so gut wie am Vortag. Da hatte er als Dritter und insgesamt fünfter ÖSV-Springer der Saison einen Podestplatz erreicht, am Sonntag musste er sich mit Rang elf begnügen. Nummer drei des Teams war diesmal Arthur Pauli als 15., Wolfgang Loitzl (17.) und Andreas Kofler (19.) wurden unter Wert geschlagen. Bei der nächsten Station in Liberec am Wochenende wird auch Gregor Schlierenzauer wieder zum ÖSV-Team stoßen, der 616 Punkte hinter Morgenstern Gesamt-Dritter ist.

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