“Für mich kommt nur er als Mörder in Betracht”, betonte die 49-jährige Frau und schilderte dem Geschworenengericht, dass sie drei Jahre vor dem Mord von W. gewürgt und mit Fäusten geschlagen worden sei, weil sie ihn vorher gekränkt hatte. Auch die damalige Geschäftsführerin jenes Lokals in Salzburg, in dem sich Schnabel und der Beschuldigte in der mutmaßlichen Tatnacht aufhielten, meinte: “Sicher ist er der Mörder.”
Die damalige Prostituierte befand sich in der Nacht auf 11. Juli 1992 ebenfalls in dem Animierlokal “Max und Moritz” und hatte Silke Schnabel noch vor der Gefährlichkeit von Anton W. gewarnt, wie die 49-Jährige schilderte. Sie brach in Tränen aus, als sie über die selbst erlittene Attacke erzählte. “Er kam drei Jahre vor dem Mord als Freier zu mir. Als nichts ging und ich sagte, er sei zu blöd zum Schnackseln, drehte er durch. Er hatte einen total starren Blick und schlug mit beiden Fäusten wie ein Irrer auf mich ein. Ich bekam Todesangst. Die Würgemale waren noch lange sichtbar.” Dass sie jetzt psychologisch betreut werde, habe mit ihrer Vergangenheit und auch mit Anton W. zu tun, sagte die Zeugin.
Die Attacke von W. habe sie deshalb nicht der Polizei angezeigt, weil sie als Geheimprostituierte arbeitete, Angst vor einer Strafe hatte und sich vor W. fürchtete. Erst im Juni 2008 schilderte die Frau den Vorfall ausführlich in der ORF-Sendung “Thema”. Sie hatte auch gehört, wie Anton W. nach der Entlassung aus der U-Haft (im November 1992, Anm.) auf den Zuruf von Prostituierten “Verschwinde, du Mörder” geschrien habe: “Halt’s die Goschn, sonst geht’s euch wie der Silke.” Das sei vor dem Lokal “Max und Moritz” gewesen, erklärte die 49-Jährige.
Silke Schnabel, mit der sie befreund war, sei ein liebes Dirndl gewesen. “Sie war sehr vertrauensselig. Ihr konnte man alles erzählen, sie glaubte es”, schilderte die Ex-Prostituierte weiter. Das Mädchen sei Stammkundin im “Max und Moritz” gewesen, “sie hat nie Geld gehabt und hat sich deshalb gerne einladen lassen”. Silke habe aber bestritten, dass sie als Prostituierte gearbeitet hätte, sagte die Zeugin. An die Oberbekleidung von Silke in der mutmaßlichen Tatnacht konnte sie sich nicht mehr erinnern, “es war irgendetwas Helles.”
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