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Montafon: ÖVP begrüßt positiven BH-Bescheid für Speicherteich

Ländle-ÖVP begrüßt Entscheidung
Ländle-ÖVP begrüßt Entscheidung ©VOL.AT
Über diesen Brief werden sich die Verantwortlichen des Skigebiets Silvretta Montafon  freuen. Heute im Laufe des Vormittags wird der positive Bescheid der BH Bludenz eintreffen. Auch bei der ÖVP ist man erfreut.
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Mit dem Bescheid gibt die Behörde unter einer Vielzahl von Auflagen grünes Licht für den Bau des umstrittenen Speicherteichs, berichten die VN am Mittwoch. Eine Parteistellung des Naturschutzes gibt es laut Bescheid nicht. Allerdings werden die Chancen, nach Aarhus-Konvention zu einer Mitsprache zu kommen, als gut eingeschätzt. Die BH hat deshalb so entschieden, als hätten die Naturschützer Parteistellung. So soll gewährleistet werden, dass der Bescheid später auch hält.

ÖVP: Basis für touristische Entwicklungsperspektiven

Erfreut zeigt man sich auch bei der ÖVP Vorarlberg. Die positive Entscheidung der BH-Bludenz in Sachen Speicherteichprojekt der Silvretta Montafon wird von VP-Klubobmann Roland Frühstück und VP-Wirtschaftssprecherin Monika Vonier begrüßt: “Der Bescheid und die darin formulierten Auflagen schaffen eine gute Rechtsgrundlage für das geplante Beschneiungsprojekt. Schneesicherheit ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für den Tourismus. Insofern eröffnet das “Ja” der Behörde dem Montafon die Entwicklungsperspektiven, die es für die kommenden Jahre braucht”, heißt es in einer Aussendung der ÖVP.

Die von Seiten der BH-Bludenz im Bescheid definierten Auflagen sorgen laut Meinung der ÖVP dafür, dass auch der Naturschutz in der Umsetzung des Projektes entsprechend Berücksichtigung findet. “Damit Investitionen in die touristische Infrastruktur, etwa einem attraktiven Gastronomie- und Bettenangebot, Sinn machen, muss ein Wintersportangebot zumindest von Dezember bis Anfang April gewährleistet sein. Auch für den Sommer brauchen wir eine gute Freizeitinfrastruktur”, schließt sich auch ÖVP-Wirtschaftssprecherin Monika Vonier der Meinung ihres Parteikollegen an.

FPÖ: Wichtiges Signal zur Stärkung der Region

Auch bei der Vorarlberger FPÖ sieht man den Bescheid positiv. „Nur mit einer entsprechenden Infrastruktur kann eine Ski-Destination im Wettbewerb auch erfolgreich bestehen. Es ist ein wichtiges Signal zur Stärkung der gesamten Region“, so die Reaktion des FPÖ-Tourismussprechers Hubert Kinz.

Grüne bedauern positiven Bescheid

Von einem traurigen Tag für den Naturschutz sprechen die Grünen. „Dieses Großprojekt wird eine tiefgreifende und nicht wieder gut zu machende Wunde in einer sensiblen Hochgebirgslandschaft hinterlassen“, bedauert der Grüne Klubobmann Adi Gross die Genehmigung der Behörde.

Die Grünen haben sich von Anfang an gegen das Beschneiungsprojekt ausgesprochen. Mit einem Beschneiungsprojekt in dieser Dimension schaffe sich der Tourismus längerfristige einseitige Abhängigkeiten. Eine Entwicklung hin zu einem nachhaltigen Tourismus werde damit wesentlich erschwert, befürchten die Grünen.

Man werde, sobald der Bescheid da ist, in einem nächsten Schritt den Bescheid genau analysieren. Sollte sich bewahrheiten, dass dieser zahlreiche naturschutzrechtliche Auflagen enthält, werde man ein sehr genaues Augenmerk darauf richten. „Sollte der Naturschutzbund nach Aarhus-Konvention eine Parteistellung erhalten, ist das ein wichtiger Schritt in Richtung Umsetzung der Aarhus-Konvention in Vorarlberg“, ist Gross überzeugt.

WWF: “Völlig falsches Signal”

Der WWF Österreich sieht das grüne Behörden-Licht für Beschneiungsprojekt im  Montafon als falsches Signal. „Auch der Tourismus muss Grenzen respektieren und Naturschutz ernst nehmen. Wir müssen die Seele der Alpen bewahren anstatt immer weiter auszubeuten“, sagt Hanna Simons, Leiterin der Natur- und Umweltschutzabteilung des WWF Österreich anlässlich des heute zugestellten Bescheids der BH-Bludenz.

„Das Ausbaggern alpiner Feucht- und Moorlebensräume belastet Natur und Klima, handelt es sich doch auch um effektive natürliche Kohlenstoffspeicher“, ergänzt WWF-Experte Josef Schrank. Der WWF Österreich ortet zudem eine zu kurzfristige Herangehensweise bei solchen Tourismusprojekten. „Die langfristige Klimaentwicklung, der steigende Verkehr oder natürliche Grundlagen des Sommertourismus werden vollkommen außer Acht gelassen”, kritisiert Schrank.

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