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Möbelhandelskette Lutz interessiert sich für Standort in Lustenau

Die Möbelhandelskette Lutz interessiert sich für dieses Grundstück am Südrand des Millennium Park. Allerdings gibt es auch andere Interessenten.
Die Möbelhandelskette Lutz interessiert sich für dieses Grundstück am Südrand des Millennium Park. Allerdings gibt es auch andere Interessenten. ©WPA
Gemeinde bestätigt Gespräche mit Lutz über ein mehr als 16.000 Quadratmeter großes Grundstück mit teilweiser EKZ-Widmung beim Millennium Park. Eine Entscheidung fällt allerdings nicht vor Ende Februar 2015 - zuerst müssen mehrere Fragen geklärt werden

Schon länger ist bekannt, dass die Möbelhandelskette Lutz mit Hauptsitz in Wels auf der Suche nach einem Standort für die Errichtung eines neuen Möbelmarktes im Vorarlberger Rheintal ist. Mehrere Gemeinden wurden diesbezüglich bereits kontaktiert. Konkreter wurde die Angelegenheit mittlerweile in Lustenau. Denn dort interessiert sich Lutz nach der Wirtschaftspresseagentur.com vorliegenden Informationen sehr für ein mehr als 16.000 Quadratmeter großes Grundstück am Südrand des Millennium Park, das sich im Eigentum der Gemeinde befindet. Konkret handelt es sich um das Grundstück zwischen dem Standort des Architekturbüros Baumschlager Eberle und dem Autohaus Blaser (auf der gegenüberliegenden Straßenseite), von Dornbirn-Süd kommend nach dem ersten Kreisverkehr in Fahrtrichtung Lustenau-Zentrum.

Entscheidung erst Ende Februar 2015

Raimund Zirker, Leiter der Abteilung Wirtschaft und Vermögen bei der Marktgemeinde Lustenau, bestätigte auf Anfrage, dass es konkrete Gespräche mit der Firma Lutz bezüglich der möglichen Errichtung eines Möbelmarktes auf dem genannten Grundstück gebe. “Vertreter von Lutz haben in dieser Sache bei den zuständigen Stellen mehrfach vorgesprochen.” Diesbezüglich gebe es in Lustenau allerdings noch keine Entscheidung – auch nicht darüber, ob die Marktgemeinde das Grundstück grundsätzlich verkaufen oder im Baurecht vergeben werde. Mit einer Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Nutzung dieser Liegenschaft könne man erst Ende Februar 2015 rechnen. Denn neben Lutz würden sich auch andere Unternehmen für eine Ansiedlung auf diesem Grundstück interessieren und man wolle jetzt alle Anfragen “grundlegend aufarbeiten”, damit man aus Sicht der Gemeinde zu einer seriösen und fundierten Entscheidung komme, betonte Zirker.

Teilweise EKZ-Widmung

Das besagte Grundstück mit mehr als 16.000 Quadratmeter direkt an der Hauptstraße zwischen Dornbirn und Lustenau ist als Baubetriebsgebiet gewidmet. Ein Teil der Liegenschaft verfüge im Rahmen eines Landesraumplanes auch über eine EKZ-Widmung für autoaffine Güter, sagte Zirker. Da diese Widmung jedoch nicht für das gesamte Grundstück gelte, müsste man im Falle einer Ansiedlung eines Handelsunternehmens die Widmung entsprechend erweitern, so Zirker. Gemäß Bebauungsplan gilt hier “Erdgeschoss plus eine Etage” für neue Gebäude. Zudem müssen sich 50 Prozent der Kfz-Stellplätze innerhalb des Gebäudes befinden, also etwa in einer Tiefgarage.

Bürgermeister Fischer: “Es kommt auf alle Fälle auch irgendein Handelsangebot”

Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer erklärte in dem Zusammenhang, dass die Marktgemeinde derzeit eine Reihe von Abklärungen vornehme. Dabei gehe es unter anderem um die Verkehrsfrage. “Wir wollen von Experten wissen, welche Auswirkungen bestimmte Ansiedlungen in diesem hochfrequentierten Bereich haben werden.” Dabei führe man auch Gespräche mit dem Land Vorarlberg. Man habe allen Grundstücksinteressenten mitgeteilt, dass die Gemeinde bis Ende Februar 2015 eine Entscheidung treffen werde. Aussagen zu einzelnen Interessenten wie Lutz wollte er nicht tätigen. Nur soviel: “Ein Vorteil dieses Standortes ist die teilweise bestehende EKZ-Widmung, das ist eine Riesenplus. Aus diesem Grund wird ein Handelsangebot hier sicher eine Rolle spielen. Es wäre schade, so eine eher schwierig zu bekommende EKZ-Widmung einfach fallen zu lassen.” Doch was hier in welcher Form und gegebenenfalls in welcher Kombination umgesetzt werde, sei noch offen.

Noch keine Stellungnahme von Lutz

Bei der Möbelhandelskette Lutz waren trotz mehrfacher Anfrage seit Mittwochvormittag weder der Pressesprecher noch ein anderer Mitarbeiter der Pressestelle für eine Stellungnahme verfügbar. Es wurde lediglich eine Stellungnahme für den Beginn der kommenden Woche angekündigt. Der zuständige Expansionsleiter Reinhard Feizelmeier wollte zu der Causa ebenfalls keine Aussage tätigen. Dementiert wurde das Interesse an diesem Grundstück jedoch nicht.

Derzeit verfügt Lutz in Vorarlberg über drei XXXLutz-Filialen in Lauterach, Feldkirch und Bludenz-Bürs. Dazu kommen drei dazugehörende Abhollager in den drei genannten Ortschaften. Des Weiteren ebenfalls zu Lutz gehören die mömax-Möbelhäuser in Dornbirn und Frastanz sowie ein Möbelix-Standort in Dornbirn. Nach früheren Angaben beschäftigt das Unternehmen in Vorarlberg rund 450 Mitarbeiter. In der Regel zählen größere Standorte 100 Mitarbeiter oder mehr. Wie viele Beschäftigte ein möglicher Standort in Lustenau haben könnte, ist bislang nicht zu eruieren, zumal noch nicht feststeht, welche Marke der Lutz-Gruppe dort einen Standort bekommen könnte.

Nur wenige geeignete Grundstücke im Rheintal

Für Handelsexperten ist klar, dass es für eine solche Ansiedlung geeignete Grundstücke im Vorarlberger Rheintal “nicht wie Sand am Meer” gibt. Denn neben der guten Lage in der Nähe einer hochfrequentierten Verkehrsverbindung müssen sowohl die Größe des Grundstückes als auch die Widmung passen. Normalerweise benötigen Möbelhäuser mehr als 10.000 Quadratmeter große Grundstücke für die Errichtung eines Standortes. Gespannt ist man in der Branche auch darauf, welche Auswirkungen die Errichtung eines neuen Standortes im Vorarlberger Rheintal auf den bestehenden Lutz-Standort in Lauterach haben wird. Denn dass Lutz mit der Lage des Standortes mitten im Lauteracher Ortsgebiet nicht glücklich ist, dürfte kein Geheimnis sein. (WPA)

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