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Mobile World Congress in Barcelona zeigt neue Trends auf

Am Mobile World Congress kündigten Nokia und andere Hersteller günstigere Smartphones an.
Am Mobile World Congress kündigten Nokia und andere Hersteller günstigere Smartphones an. ©EPA
Verbraucher bekommen bald mehr Auswahl bei günstigen Smartphones und neue Bezahlmöglichkeiten. Bei der wichtigsten Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona zeigen Nokia und andere Hersteller Internet-Handys, die weniger als 200 Euro kosten sollen. Immer mehr neue Geräte verwischen zudem die Grenzen zwischen Smartphones und Tablets. Außerdem stehen mobile Bezahlsysteme im Mittelpunkt.
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So kündigte der Kreditkarten-Riese Mastercard auf dem Mobile World Congress in Barcelona das System MasterPass an, das als eine Art digitale Brieftasche für alle Lebenslagen gedacht ist. Damit soll man in Zukunft zum Beispiel mit dem Smartphone bezahlen können, indem man im Laden einen Strichcode einscannt.

Nokia startet Smartphone-Offensive

Nokia geht nach einer langen Durststrecke zum Angriff mit zwei günstigeren Smartphone-Modellen über. Das Lumia 520 soll in Deutschland 199 Euro inklusive Steuern kosten, das etwas besser ausgestattete Modell Lumia 720 gibt es für 379 Euro. Der Plan ist, Innovationen aus den Spitzenmodellen erschwinglicher zu machen, erklärte Konzernchef Stephen Elop am Montag in Barcelona.

Zu den von Nokia beworbenen Lumia-Vorteilen gehören eine bessere Kamera sowie Nokias Kartendienste. Der Konzern schließt mit den günstigeren Smartphones die Preis-Lücke zwischen billigen Telefonen mit Internet-Funktionen und den Oberklasse-Modellen, die mit Apples iPhone und Samsungs Galaxy S3 konkurrieren sollen. Derzeit wird mit dem Smartphone-Boom in Asien, Afrika und Lateinamerika die Nachfrage nach günstigen Computer-Handys immer größer.

Bargeldloses Bezahlen erobert mobile Geräte

Bei MasterPass kann ein Kunde verschiedene Konten und Karten bündeln, die Daten werden online auf Servern von Mastercard gespeichert und müssen nicht jedes Mal neu eingegeben werden. Das System soll auch hinter Bezahl-Buttons im Online-Handel stehen. In Deutschland soll MasterPass Anfang 2014 eingeführt werden, zunächst sind Australien und Kanada an der Reihe.

Mit der Ausbreitung von Smartphones und Tablets wächst auch der potenzielle Markt für ganz neue Bezahllösungen. Experten rechnen damit, dass sich das Bezahlen im Alltag radikal verändern wird. Die Visionen für die absehbare Zukunft reichen von Systemen auf Basis von Ortungsdaten bis hin zum Abschaffen von Kassen, weil man zum Beispiel mit MasterPass komplett auf dem mobilen Gerät bezahlen kann. Auch die Ebay-Tochter PayPal experimentiert in diese Richtung.

Datenverkehr wächst rasant

Die Mobilfunk-Anbieter forderten in Barcelona abermals eine schwächere Regulierung ihres Geschäfts, weil sich sonst die nötigen Investitionen in den Ausbau der Netze nicht rechneten. Dabei werde in den kommenden Jahren ein riesiges Wachstum des Datenverkehrs erwartet. Derzeit gebe es 1,6 Milliarden Breitband-Anschlüsse im Mobilfunk-Markt, nur 62 Millionen davon seien für den superschnellen LTE-Datenfunk gerüstet, sagte er Vorsitzende des Branchenverbandes GSMA, Telecom-Italia-Chef Franco Bernabè. In vier Jahren werde es bereits 920 Millionen LTE-Kunden geben und insgesamt 5,1 Milliarden schnelle Internet-Anschlüsse.

Messe der Neuheiten in Barcelona

In Barcelona stellen traditionell viele Unternehmen der Branche ihre Neuheiten vor. So präsentierte Sony mit dem Xperia Tablet Z einen großen Bruder seines im Januar gestarteten Smartphones Xperia Z vor. Asus wirbelt mit neuen Produktkategorien die Vorstellungen von Smartphone gänzlich durcheinander. So besteht das Padfone Infinity aus einem Smartphone und einem Bildschirm. Das Telefon kann man ins Display integrieren und bekommt ein Tablet. Und das Fonepad ist ein Smartphone mit einem Riesen-Bildschirm von 7 Zoll.

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson und das deutsche Software-Unternehmen SAP gaben eine enge Zusammenarbeit beim “Internet der Dinge” bekannt. Dabei geht es um die Datenübermittlung zwischen Technik aller Art, wie auch Industriemaschinen oder Autos. Bis zum Jahr 2020 werde es 50 Milliarden vernetzte Geräte geben, sagte Ericsson-Chef Hans Vestberg.

Firefox startet in den Smartphone-Markt

Der Browser-Spezialist Firefox demonstrierte in Barcelona ein neues Smartphone-Betriebssystem, mit dem er zunächst in Wachstumsmärkten wie Südamerika punkten will. Das Internet-basierte Firefox-System ist günstig und offen und soll zunächst diejenigen anlocken, die sich kein Smartphone leisten können. Konkrete Preise stehen noch nicht fest. In Barcelona war aber von rund hundert Euro für ein Firefox-Handy die Rede. Mit dabei ist die Deutsche Telekom, die im Sommer ein Firefox-Smartphone in Polen einführen will.

(APA)

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