“Ich denke, es liegt an mangelnder Information”, so Dr. Thomas Horvath, Allgemeinmediziner aus Hard. In Vorarlberg sieht die Situation im Vergleich zu Restösterreich etwas besser aus. Laut Horvath ist das Ländle eines der Gebiete in Österreich, in dem viele Menschen die kostenlose Untersuchung nutzen, dennoch sieht er auch hier Handlungsbedarf gegeben.
VOL Live fragte nach, wie man die Bevölkerung, insbesondere den männlichen Teil, motivieren könnte, sich einer Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen. Er schlägt eine entsprechende Werbekampgne vor, zudem könnte er sich vorstellen, Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr per Schreiben auf die Untersuchung aufmerksam zu machen. In Vorarlberg wird diese Methode bereits angewendet, jedoch erst ab dem 50. Lebensjahr. Auch Schocktherapie als Präventionsmaßnahme, wäre für ihn eine Möglichkeit: “In manchen Ländern werden Unfallbilder gezeigt, andere drucken Bilder von Lungenkrebs auf Zigarettenschachteln. Vielleicht sollte man Bilder von beispielsweise Prostatakrebs zeigen, damit die Leute aufmerksamer werden.”
Horvath empfiehlt die Vorsorgeuntersuchung ab dem 20. Lebensjahr, “ab 50 ist sie jedoch ein absolutes Muss.” Horvath weist darauf hin, dass die kostenlose Vorsorgeuntersuchung in Österreich keine Selbstverständlichkeit ist, sondern “medizinischer Luxus”. Er rät Männern, sich ab 50 jährlich untersuchen zu lassen, Frauen hingegen sollten schon ab dem 18. Lebensjahr jährlich zum Gynäkologen. Zudem rät er Frauen, einmal monatlich die Brust abzutasten und Männern, die Hoden abzutasten: “Das geht schnell, kostet nichts und tut nicht weh.”
Wie läuft eine Vorsorgeuntersuchung ab?
Personen, die sich für eine Vorsorgeuntersuchung entscheiden, müssen zu allererst einige Formular ausfüllen, in denen allgemeine Fragen zum Gesundheitszustand gestellt werden. Überdies müssen Harn- und Stuhlproben abgegeben werden, die auf Diabetes, Krebserreger, chronische Entzündungen etc. getestet werden. In weiterer Folge wird Bllut abgenommen und ab dem 50. Lebensjahr, werden die Prostatawerte untersucht. Abschließend findet nach einigen Wochen ein Gespräch mit dem Arzt statt, bei dem dem Patienten die Ergebnisse mitgeteilt und eventuelle weitere Schritte besprochen werden.
Video: VOL Live im Gespräch mit Dr. Thomas Horvath
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