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Mittwoch: Runde zwei in der Häusle-Causa

Runde zwei in der Häusle-Causa
Runde zwei in der Häusle-Causa ©Sams
Feldkirch - Zweiter Prozesstag – da warn es nur noch neun.
Das war Tag 1 im Häusle-Prozess

Von Christiane Eckert

Auch am heutigen Mittwoch wird am Landesgericht Feldkirch seit 8.30 Uhr in der Sache Häusle weiter verhandelt. An der Reihe ist der 59-jährige einstige Außendienstmitarbeiter, der aber später unter anderem auch als Projektleiter der Biogasanlage tätig war.  Thema ist der „neue Bauschuttplatz“ in Fussach. Richter Andreas Böhler projeziert Karten und Pläne auf eine große Leinwand. Anhand dieser Pläne sollen Vorgänge wie Einbringungen, Lager und Verfrachtungen leichter nachvollzogen werden. Es geht um Gär- und Siebreste, um Nass- und Trockenfermentation, um Gärtanks und Gaserzeugung. Und wieder die zentrale Frage: Inwiefern war es für den Angeklagten erkennbar, dass es sich nicht um normalen Kompost, Bauschutt oder andere problemlose Stoffe handelte. Dem Angeklagten wird Gefährdung der Umwelt vorgeworfen.

Bösch am Nachmittag

Erst am Nachmittag wird voraussichtlich der ehemalige Geschäftsführer Martin Bösch zu Wort kommen. Diese Einvernahme wird vermutlich sehr ausführlich von statten gehen, denn dem 54-Jährigen werden zahlreiche Gesetzesverstöße vorgeworfen. Bösch ist in dem Verfahren um Abgabenhinterziehung und Umweltstrafrecht eine zentrale Figur, dementsprechend viel Aufmerksamkeit wird seine Einvernahme erfordern.

Am ersten Tag des Häusle-Prozesses standen am Dienstag vor allem die Plädoyers im Vordergrund. Die Anschuldigungen einerseits, die Gegenausführungen der Verteidiger andererseits. Dieses Prozedere nahm beinahe den ganzen Tag in Anspruch, doch nun sind die grundsätzliche Positionen einmal ausgesprochen. Nun geht man Angeklagten für Angeklagten durch, fragt nach ihrer Version und hakt wiederum von beiden Positionen aus nach. Es gibt „bedeutendere“ Figuren in diesem Prozess wie etwa der einstige Geschäftsführer Martin Bösch und „Randfiguren“, denen nur wenig zur Last gelegt wird. Dementsprechend werden die Einvernahmen länger oder kürzer dauern. Weiter geht es heute wieder um 8.30 Uhr. Und wieder wurde der ganze Tag für den Prozess reserviert.

Einigung auf Diversion

Am Nachmittag des ersten Prozesstages hat sich der 51-jährige Zehntangeklagte mit dem Gericht auf eine Diversion geeinigt. Das heißt, er hat bis zu einem gewissen Grad Verantwortung übernommen und eingeräumt, Fehler gemacht zu haben. Somit ist die Sache für ihn ohne Vorstrafe vom Tisch. Er muss allerdings 3000 Euro Buße und 200 Euro Verfahrenskosten bezahlen. Somit muss sich das Gericht an Tag zwei nurmehr mit neun Angeklagten beschäftigen. Aber auch hier gibt es Signale, dass es am Ende des Tages nurmehr acht Angeklagte stehen könnten. Auch hier steht eine Diversion im Raum.

Ganztägiger Prozess

Der 59-jährige Oberländer, Angeklagter Nummer acht, war ebenfalls keiner der ganz großen in der Firma. Von 2000 bis 2007 war er als Außendienstmitarbeiter bei der Häusle GmbH, danach machte er sich selbständig, war jedoch weiterhin auf Vertragsbasis für die Firma tätig. Er leitete zum Beispiel als Projektleiter den Bau der Biogasanlage sowie den Bau der Rottenhalle. Der bislang Unbescholtene hat ebenfalls Chancen auf eine Diversion, ob daraus was wird, wird nach seiner Einvernahme entschieden. Danach ist voraussichtlich der Ex-Geschäftsführer Martin Bösch an der Reihe. Auch er darf dann den Sachverhalt aus seiner Sicht erzählen.

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