Rund 47 Prozent aller Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen, wurden nicht in Österreich geboren. Aber ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt etwa 19 Prozent. Zwar kann eine ungewollte Schwangerschaft jeder Frau passieren, aber Mitgrantinnen haben ein 2,5 mal größeres Risiko im Vergleich zu in Österreich geborenen Frauen.
Schwangerschaftsabbruch: Fast die Hälfte sind Migrantinnen
Dies ist das Ergebnis einer Patientinnenbefragung des Gynmed-Ambulatoriums. Mit 17 Prozent haben Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien den größten Anteil unter den Migrantinnen, gefolgt von Frauen, deren Wurzeln in der Türkei liegen (5 Prozent). DDr. Christian Fiala, Leiter des Gynmed-Ambulatoriums, fordert daher gezielte Maßnahmen zur Prävention für diese Frauen. Etwa Informationen in mehreren Sprachen und Einsatz von sehr wirksamen Verhütungsmethoden auf Krankenschein.
In die Verhütung sollten Frauenärzte mehr als bisher eingebunden werden, was auch von den meisten Frauen gewünscht wird, wie der Österr. Verhütungsreport eindrücklich zeigt. Die Fachärzte könnten neben der Beratung auch gleich die notwendigen Methoden verschreiben oder einsetzen.
Fremdsprachliche Infos und Verhütungmittel auf Krankenschein gefordert
Leider ist dies derzeit nicht der Fall: die Gebietskrankenkassen übernehmen weder die Kosten für Verhütung noch für die notwendige Beratung durch die Ärzte. Von Ärzten, welche eine Beratung auf Krankenschein gemacht hatten, wurde das Honorar sogar zurückgefordert. “Damit trägt die GKK leider indirekt zur unnötig hohen Anzahl an Abtreibungen bei”, empört sich Fiala.
Zusammenfassend empfiehlt Verhütungsexperte Fiala den Ausbau von fremdsprachlicher Information, sowie die ärztliche Verhütungsberatung und Verhütungsmethoden auf Krankenschein.
(Red)
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