AA

Mit vorsichtigen Erwartungen

Erstmals seit 1995 (Brasilien) beginnt die Formel 1-WM nicht in Australien, sondern mit zwei Hitzerennen in Bahrain und Malaysia. Das und die neuen V8-Motoren sind eine Herausforderung auch für das Red-Bull-Racing-Team.

Bei den umfangreichen Wintertests kristallisierte sich bis zuletzt kein klarer Favorit heraus, auch wenn Honda-Pilot Anthony Davidson zuletzt mit einem inoffiziellen Streckenrekord in Valencia ein kräftiges Zeichen setzte.

Red Bull Racing gibt sich nach vielen Test-Problemen zurückhaltend. Die “Bullen” hatten ihren neuen RB2 zwar relativ früh fertig, schafften nach anfänglichen Kühlungsproblemen aber über den ganzen Winter keine komplette Renndistanz. Routinier David Coulthard (32) wurde selbst am letzten Testtag in Valencia von einem Problem des neuen Ferrari-Achtzylinders eingeholt und von Davidson um fast zwei Sekunden distanziert. Diesmal war es aber “nur” eine lose Schraube, die Öl zum Ausrinnen gebracht hatte. Auch der scheidende Cheftechniker bei Red Bull, Günther Steiner, gestand Probleme beim Team von Christian Klien ein. “Durch die anfänglichen Überhitzungen sind wir nicht so weit gekommen, wie wir wollten”, sagte der 40-Jährige. Abseits der Kühlungsprobleme hätten aber auch die Vibrationen der neuen V8-Motoren Probleme bereitet. “Probleme, die aber nicht nur wir hatten, sondern alle”, versicherte Steiner. “Alle kochen nur mit Wasser, auch Ferrari. Man kann keine Wunder erwarten und wir wissen nicht, wie wir in Bahrain dastehen werden”, so Steiner, der aber die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen aus Maranello im Großen und Ganzen als “sehr gut” bezeichnet.

Gespannt wartet auch die neue Scuderia Toro Rosso (STR) auf den WM-Auftakt. Am Donnerstag werden beide Red-Bull-Teams ihre Autos in Bahrain zwar gemeinsam vorstellen, dann aber wieder unterschiedliche Strategien verfolgen. Nach 20 Minardi-Jahren in der letzten Startreihe hat die nun seit vier Monaten ebenfalls im Red-Bull-Besitz stehende Scuderia berechtigte Hoffnung, das komplette Schattendasein aufgeben zu können. Und das nicht nur, weil mit dem Neuling Super Aguri ein neuer Hinterbänkler bereits gefunden zu sein scheint. Das weiterhin in Faenza (Ita) logierende “Farmteam” von Red Bull hat wesentlich mehr Ressourcen zur Verfügung und sollte alleine wegen der Sondergenehmigung für die Benutzung gedrosselter V10-Cosworth-Motoren zumindest am Saisonbeginn dank besserer Standfestigkeit mithalten können. Gerhard Berger, STR-Hälfteeigentümer, hat realistische Vorstellungen. Er möchte in den kommenden drei Jahren den Weg ins Mittelfeld schaffen.

  • VOL.AT
  • Sport
  • Mit vorsichtigen Erwartungen