Mit viel Schwung die Scheibe in den Himmel schlagen

Lustenau. Ein großer glühender Scheiterhaufen stand beim Keckeis-Platz am späten Samstagnachmittag für die vielen Besucher bereit, die auch dieses Jahr ihre glühenden Scheiben über eine der beiden Holzrampen schießen wollten. Dafür konnten sie die von der Hofstalder Funkenzunft angefertigten Holzplatten in die Glut legen, auf ihren Stecken geben und dann mit viel Schwung in die Ferne transportieren. „Mit der Scheibe wünscht man sich Glück. Wenn diese gut fliegt, wird alles gut“, verrät Funkenmeister Jonathan Bösch augenzwinkernd.
Brauchtum pflegen
Bereits seit 1981 findet das Scheibenschlagen bei der Hofstalder Funkenzunft statt. Ein altes Brauchtum, das von ihnen wieder aufgenommen wurde. Auch die Lustenauer Pfadfinder pflegen diese Tradition schon seit vielen Jahren. „Wir sind die einzigen mit den Pfadis im Rheintal, die das Scheibenschlagen veranstalten“, so Bösch. Im Oberland von Vorarlberg ist das Scheibenschlager eher vertreten. Seit 2015 gehört dieses Brauchtum zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe Österreichs. „Wir machen jedes Jahr ein kleines Fest und schauen, dass diese Tradition weitergeführt wird“, verrät der Funkenmeister.
Jeder darf „Schiiboschlacho“
Viele Familien sind am frühen Samstagabend zum Keckeis-Platz gekommen, um mit ihren Kindern diese Tradition zu leben und sich im Scheibenschlagen zu versuchen. Lina kam mit ihrem Vater Frank zum ersten Mal. Zusammen versuchten sie an der Holzrampe die Scheibe möglichst weit weg zu schießen. Auch Sebastian Hagen (37) von der Hofstalder Funkenzunft schwang seinen Haselnussstrauch-Stecken mit der glühenden Scheibe darauf und brachte sie geschickt mit seinen Bewegungen zum Glühen. Lässig schwang er den Stock über die Holzrampe und schaute seiner Scheibe zu, die im hohen Bogen in die Luft flog. Der Trick beim Scheibenschlagen? „Es braucht natürlich Übung und ein lockeres Handgelenk“, verrät er. Auch die Kinder Linda und Anika versuchten sich zum ersten Mal beim Scheibenschlagen. Beide haben es gut gemeistert.
Partystimmung mit Rubberneckers
Die Hofstalder Funkenzunft hat, wie es sich für ein richtiges Volksfest gehört, auch für Musik gesorgt. Die „Rubberneckers“ unterhielten das Publikum mit ihrer Live-Musik am Keckeis-Platz. Die Funkenzunft sorgte wie bereits eine Woche zuvor am Funkensonntag für kulinarische Verpflegung und zu Trinken. Am späteren Abend wurde dann noch ein Weitschuss-Wettbewerb abgehalten. Dort konnten Frauen und Männer zeigen, wie gut und vor allem wie weit sie ihre glühende Holzscheibe schießen konnten. Bvs
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