Die Ankunft dieser ersten drei Vögel soll, nach dem Muster des erfolgreichen Projekts in den Alpen, die Rückkehr der Bartgeier nach Sardinien einleiten. Mittlerweile ist es fünfzig Jahre her, seit sie dort ausgestorben sind.
Die Wiederansiedelung wurde von der Foundation for the Conservation of the Bearded Vulture www.fcbv.org/ fünf Jahre lang penibel vorbereitet. Die Bevölkerung wurde für das Projekt begeistert, sogar die Schüler wurden in eigens hergestellten Comics mit Grundwissen über den Bartgeier versorgt.
Der Felsenhorst, in dem die drei Jungtiere nun sitzen und warten, bis sie flügge geworden sind, liegt in der Provinz Nuoro, in der Nähe von Orgosolo, einem Ort, dessen Bewohner für ihre Eigenwilligkeit und Wehrhaftigkeit berühmt sind. In diesem Fall sind das sehr nützliche Eigenschaften, denn die Menschen von Orgosolo und die lokale Verwaltung stehen zum Glück fest hinter dem Projekt.
Tiergarten-Kurator Herwig Pucher, der in Sardinien mit dabei war: Die größte Gefahr geht von Jagdtouristen aus, die im Herbst in Scharen auf Sardinien einfallen und auf alles schießen, was sich bewegt.
Eine weitere Gefährdung geht von Giftködern aus, die ausgelegt werden, um die Füchse zu dezimieren.
Neben Kurator Herwig Pucher haben die Tierpfleger Regina Riegler und Karl Schiechl den Schönbrunner Jungvogel nach Italien begleitet. Der Spitzname des Wiener Bartgeiers: Monster weil er deutlich größer und kräftiger ist, als die anderen beiden Vögel.
Sardinien eignet sich als Lebensraum für Bartgeier nach wie vor sehr gut. Es gibt weite, offene Landschaften mit markanten Felsen und mehr als vier Millionen Schafe an Nahrung sollte es also nicht mangeln. Nachsatz: Bartgeier ernähren sich ausschließlich von Aas, vor allem von Knochen.
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