Mit Stadtrat Amann auf Kontrollfahrt: Wie das Tempo-Wirrwarr in Hohenems hunderte Autofahrer zur Kasse bittet

In Hohenems bewegt man sich zwischen durchgestrichenen 40er-Schildern, un- oder falsch bemalten Querstraßen und vor allem viel Planlosigkeit. Wer sich in manchen Seitenstraßen auf Tempovorgaben verlässt, wird oft eines Besseren belehrt – oder geblitzt. Innerhalb einer Woche wurden 237 Fahrzeuge in einer der betroffenen Zonen erwischt. „Das ist kein böswilliges Rasen, das ist ein Irrtum“, sagt Stadtrat Bernhard Amann. Gemeinsam mit ihm haben wir eine Ortskontrollfahrt gemacht – und schnell wird klar: Hier blickt kaum jemand durch.
Die Verwirrung hat Folgen: 2023 nahm die Stadt Hohenems rund 590.000 Euro an Strafgeldern ein – das sind 155.000 Euro mehr als im Jahr davor. Amann sieht einen Zusammenhang mit gezielten Blitzaktionen: „Man schaut offenbar, dass man das Budget wieder reinbringt.“
Amann fordert Generalamnestie
Für den Stadtrat ist klar: So kann es nicht weitergehen. Er fordert zwei Dinge – eine eindeutige Kennzeichnung durch Tafeln oder Straßenbemalung und eine rückwirkende Aufhebung der Strafen, zumindest in Fällen mit unklarer Beschilderung.


„Wenn man die Leute nicht ordentlich informiert, darf man sie auch nicht bestrafen. Und wenn doch, dann soll die Stadt das Geld zumindest zurückgeben“, sagt er. Einen Vorschlag für die Umsetzung liefert Amann gleich mit – samt Seitenhieb auf die lokale Politik: „Der Bürgermeister könnte mit seinen grünen Stadträten eine Malaktion starten – und ich bezahle die Farbe.“

Bürgermeister Dieter Egger wurde mit den geschilderten Kritikpunkten konfrontiert. Eine Antwort auf die Anfrage steht derzeit noch aus. Sollte eine Stellungnahme erfolgen, wird sie nachgereicht.
(VOL.AT)
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