Dornbirn. Musiktherapie ist eine psychodynamische Therapieform zur Behandlung von körperlichen, emotionalen oder sozialen Leidens-Zuständen. Als nonverbale Ausdrucksmöglichkeit eignet sie sich besonders für Kinder mit verzögerter oder fehlender Hör- und Sprach-Entwicklung. Menschen mit Hörbeeinträchtigung stehen im Alltag oft unter hoher Anspannung. Die Musiktherapie an der Schule für Hör- und Sprachbildung in Dornbirn wird regelmäßig zu einem Ort der Entspannung für junge Menschen.
„Im Verlauf einer musiktherapeutischen Behandlung entdecken die Schüler eigene Stärken und Begabungen wie Selbstwirksamkeit, Kreativität, Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit, Ausdauer und Humor“, betont Musiktherapeutin Karin Werner. Mit musikalischen Mitteln üben sie gleichzeitig, ihre Spannungen zu regulieren und ihre Emotionen zu steuern. „So können Kinder und Jugendliche gestärkt aus der Musiktherapie in den Schulalltag gehen und die Fähigkeiten, die sie im geschützten therapeutischen Rahmen für sich gefunden haben, im Unterricht sowie im sozialen Leben einbringen“, erläutert Karin Werner.
Mit Musik eine Beziehung aufbauen
Die Musiktherapie bietet einen leistungsfreien Spielraum, in dem Belastungen und wichtige Themen angesprochen, ausgedrückt und verändert werden können. Die Musiktherapeutin erklärt dazu: „Immer wieder geht es um die anregende oder entspannende Wirkung aktiv gespielter, gemeinsam gehörter oder passiv erlebter Musik, z.B. wie bei der Rückenmusik mit Gitarre. Leicht spielbare Instrumente wie Trommeln, Xylophon und verschiedene Perkussionsinstrumente regen Kinder zu kreativen Eigenimpulsen an. Von Bedeutung ist, welches Instrument ein Kind auswählt und wie es dieses zum Klingen bringt. Damit macht die jugendliche Person ihren Selbstwert und ihre Stimmungslage hörbar.“
Ältere Kinder hören oft ihre eigene Lieblingsmusik gemeinsam mit der Musiktherapeutin. Dabei entsteht eine Beziehung durch die geteilte Aufmerksamkeit für ihre Musik. Die Text-Inhalte dieser Musik haben oft mit persönlichen Fragen und dem eigenen Leben der Heranwachsenden zu tun.
Weg zur Wiederhörensfreude
Schulleiterin Andrea Jonach ist sehr angetan von der Musiktherapie, die sich an der Schule bestens bewährt hat. „In Berichten verschiedener Fachzeitschriften ist immer wieder davon zu lesen, dass sich die Musik/Musiktherapie in all ihrer Diversität und ihren feinen Nuancen besonders dafür eignet, um eine unerschöpfliche Bandbreite von Höreindrücken zu vermitteln. Mit Musiktherapie kann spielerisch das Gehör trainiert werden und die komplexe Mischung aus Musik und Sprache sowie Rhythmus, Tonhöhe und Klangfarbe trainiert das Sprachverstehen und die Kommunikationsfähigkeit.“ So kann die Musik zu einem Weg der „Wiederhörensfreude“ und somit zu einer gesteigerten Lebensqualität führen. Karin Werner unterrichtete zuvor viele Jahre an der Schule „Rhythmisch musikalische Erziehung“. Als Pädagogin hat sie mit Ende Schuljahr 19/20 ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten. Seither fungiert sie aber weiterhin als Musiktherapeutin, was von allen begeistert begrüßt wird.
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