"Mit Köpfchen"
Österreichs großes Motorsport-Talent, in der vergangenen Saison in der
Formel-3-Euro-Series Vizemeister und „Rookie Of The Year“, wird am
Dienstag und Mittwoch in Spanien erstmals in einen Formel-1-Boliden
steigen und in Valencia für das Jaguar-Team Testrunden drehen. Mit
knapp 900 PS unter der Haube ist dies für ihn ein erstes Schaulaufen
und Qualifying für einen Platz in der Königsklasse 2004.
„Ich will es ruhig angehen, keine Fehler machen und mit Köpfchen
fahren. Wenn ich gleich im Kiesbett lande, hat keiner etwas davon“,
hat sich der 20-Jährige für die kommende Woche, den Höhepunkt seiner
bisherigen Karriere, vorgenommen. Nach intensiven Vorbereitungen im
Jaguar-Werk im englischen Milton Keynes mit Sitzproben, Meetings und
Einschulungen wird es für den Vorarlberger Dienstag früh richtig
ernst.
Dort wartet das vorläufige Highlight einer rasend schnellen
Liftfahrt an die Motorsport-Spitze, denn erst im Alter von zwölf
Jahren fuhr der Senna- und Montoya-Verehrer seine ersten ernsthaften
Kart-Rennen. „Diese Erfahrung jetzt wird unvergleichbar sein. Das
hier ist eine ganz andere Welt“, blickt Vater Johannes Klien, wie
immer an der Seite seines Schützlings, gespannt den Testtagen
entgegen.
Die ersten Jaguar-Eindrücke der Kliens waren auf jeden Fall
uneingeschränkt positiv. „Man stellt sich das alles ganz anders vor.
Ich habe nur nette Leute kennen gelernt“, berichtete der Junior von
den ersten Kontakten. Neben der maßgeschneiderten, geschäumten
Sitzschale wurden auch die Pedale, Sicherheitsgurte und die Position
des Lenkrades exakt an die Klien-Anatomie angepasst. Auch sonst
scheint die Rückendeckung für den jungen Mann aus dem „Ländle“ zu
stimmen, denn seit sieben Jahren hat Klien mit Red Bull einen
populären und finanzkräftigen Partner an seiner Seite.
Eine endgültige Entscheidung wird es nach den Tests in Valencia
vorerst noch keine geben. Eine gelungene Performance würde den
Vorarlberger aber einen Schritt näher ans heiß begehrte Cockpit der
„Raubkatzen“ bringen. Jaguar sucht derzeit noch zwei Mann fürs
Formel-1-Team 2004, einen Kollegen für Fixstarter Mark Webber (AUS)
sowie einen Testpiloten. Die Konkurrenz ist aber bärenstark, denn zu den weiteren Jaguar-Kandidaten zählen Kaliber wie Justin Wilson, Jos Verstappen, Nick Heidfeld, Townsend Bell und auch Alexander Wurz. Gemeinsam mit Klien werden Webber, Wilson und Bell in Valencia ihre Runden drehen.
Sollte Klien am 7. März beim Grand-Prix von Australien dabei sein,
wäre der Vizemeister der Formel-3-Euro-Series der 14. Österreicher in
der Formel 1. Das bis dato letzte F1-Rennen mit rot-weiß-roter
Beteiligung datiert weiterhin vom 22. Oktober 2000, als Wurz in
Malaysia bei seinem Abschiedsauftritt für Benetton Rang sieben
herausgeholt hatte.
Seitdem gab es viele Gerüchte rund um Wurz oder Patrick
Friesacher, doch Youngster Klien scheint die besten Karten zu haben.
„Abwarten“, so der Shooting-Star, der die Gepflogenheiten in der
Formel 1 bereits zu kennen scheint: „Jedes Jahr wollen hundert Fahrer
in die Formel 1, aber nur zwei oder drei Plätze sind frei.“ Am 5.
Dezember gibt es für Klien aber auf jeden Fall etwas zu feiern, wird
doch der Sieger des Formel-3-Masters von Zandvoort in Teesdorf von
der OSK als Österreichs Automobilsportler des Jahres 2003 geehrt.
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