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Mit Gemüse gemeinsam statt einsam

Martin Herburger, Simone König, Andreas Hotz
Martin Herburger, Simone König, Andreas Hotz ©Christof Egle
 Marktgemeinde Götzis startet Gemeinschaftsgartenprojekt
Gemeinschaftsgarten Götzis

 

Götzis. Was vor wenigen Jahrzehnten noch als selbstverständlich galt, ja die absolut grundlegende Ernährungsgrundlage für die allermeisten Familien darstellte, ist heute platzbedingt zu so etwas wie einem Luxusgut verkommen: der eigene Gemüsegarten. Eine Eigentums – bzw. Mietwohnung bietet zwar genug Platz zum Leben, aber nur sehr selten die Chance zum Gemüseanbau und wenn dann nur im sehr kleinen Rahmen. Die Nachfrage an Schrebergärten übersteigt das Angebot um ein Vielfaches. Daher stellen vielerorts nun gemeinschaftlich betriebene Gärten eine Alternative dar, bei denen sich Menschen mit einem kleinen finanziellen Beitrag die Möglichkeit bietet, eigenes Gemüse und Feldfrüchte auch im etwas größeren Rahmen anzubauen. Die Vorteile dieser Lösung liegen auf der Hand: Man kann mit und voneinander lernen, die Verantwortung untereinander delegieren, untereinander effektiver je nach jeweiligen Stärken arbeiten, die eigenen Kinder mit einbinden und letztlich eine möglichst große Menge an gesundem Gemüse ohne Transportwege ernten

Die Marktgemeinde Götzis hat diese Idee aufgegriffen und stellt nun ein rund 900 Quadratmeter großes, mehreres Jahre verfügbares Grundstück, inklusive Gartenhäuschen und Wasseranschluss gegenüber der Volksschule Blattur zur Verfügung. Dazu lud man interessierte Gartenfreude zu einer ersten Kennenlernrunde in die Kulturbühne AmBach. In deren Rahmen wurde die Grundidee des Projekts von den Initiatoren Martin Herburger und Andreas Hotz seitens der Gemeinde sowie von Landschaftsplanerin und Gartenexpertin Simone König und Christoph Weissenbach vom OGV Götzis ebenso erklärt, wie die Rahmenbedingungen, die Kosten und der zeitliche Ablauf. Die beiden letzten Aspekte kurz erläutert: Das Projekt ist nahezu ganzjährig ausgelegt, es wird also Sommer – ebenso wie Herbstgemüse angebaut werden, nur im Winter gönnt man dem Garten eine kurze Pause. Die Kostenbeteiligung bewegt sich für alle Teilnehmer im sehr niedrigen dreistelligen Bereich pro Jahr. Beim Rest steht der Überbegriff „Gemeinschaft“ über allem. Vorerst wird noch bei einem ersten Workshop ein Anbauplan erstellt, in Folge wird das Gemüse gemeinsam angebaut, gepflegt, gegossen und letztlich auch geerntet. Parallel dazu gibt es einen weiteren Workshop im Sommer, ein Erntedankgartenfest und auch einen Kompostierungskurs. Ein Angebot zur Koordinierung über den Obst – und Gartenbauverein steht im Raum, dies wird von den rund zwanzig künftigen Gärtnern aber noch selbst entschieden.

Nach der fachlichen Begleitung im ersten Jahr soll den Gärtner dann das Projekt, zwar mit Abstimmung mit der Marktgemeinde, aber ansonsten autonom überlassen werden. Vergleichbare Konzepte funktionieren bestens und entwickeln ein innovatives langfristiges Eigenleben. CEG

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