“Am meisten bedrückt uns, dass wir nicht wissen, was in der Nacht ihres Todes genau passiert ist, sagt Miroslav P., Jelenas Vater. Gemeinsam mit seiner Frau Snezana und seiner zweiten Tochter Jovana hält er sich derzeit in seinem serbischen Heimatort Divci-Valjevo auf. Die NEUE am Sonntag erreichte Miroslav Samstagnachmittag am Telefon. Den mutmaßlichen Mörder seiner Tochter kennt er nicht. Seit Freitag steht fest: Es ist ein 20-jähriger Koch aus Rankweil. Der Österreicher serbischer Herkunft wurde am Donnerstag an seinem Arbeitsplatz in Feldkirch von der Polizei festgenommen. Derzeit sitzt er in Untersuchungshaft in Feldkirch. Der junge Mann gestand, die 16-jährige Hotelfachfrau mit einem bisher noch unbekannten Gegenstand auf den Kopf geschlagen zu haben. Er gab an, bei seiner Tat nur ein einziges Mal ausgeholt zu haben.
Sie war ein tolles Mädchen
Für Jelenas Familie ist das Verbrechen nach wie vor unfassbar. Sie war so ein tolles, freundliches und herzliches Mädchen, sagt ihr Vater Miroslav. Die 16-Jährige sei überall sehr beliebt gewesen. Sie hatte einen großen Freundes- und Bekanntenkreis.
Auch mit ihrer kleinen Schwester Jovana (5) sei Jelena immer sehr liebevoll umgegangen. Sie kümmerte sich oft um die Kleine und verbrachte viel Zeit mit ihr auf dem Spielplatz. Und das, obwohl sie wegen ihrer Lehre nur wenig Freizeit hatte. Genau aus diesem Grund war Jelena auch nicht gemeinsam mit ihrer Familie nach Serbien gereist. Sie hatte nur drei Tage Urlaub, daher war sie zu Hause in Koblach geblieben. Ihre Eltern und ihre Schwester waren vor der Tat in ihr serbisches Heimatdorf gereist, um mit den Großeltern an Dreikönig das orthodoxe Weihnachtsfest zu feiern. Wir haben Jelena jeden Tag angerufen. Immer sagte sie uns, dass bei ihr alles in bester Ordnung sei. Nur am 4. Jänner erreichten Miroslav und Snezana ihre Tochter nicht. Wir riefen bei ihrem Chef im Hotel an. Er sagte, dass sich Jelena krank gemeldet habe. Kurz darauf erfuhr Familie P. von dem Gewaltverbrechen an ihrer Tochter.
Es ist sehr schwer für uns
Wir durchleben momentan eine sehr schwere Zeit, sagt Miroslav. Ausgerechnet jetzt ist Snezanas Vater in Serbien auch noch schwer gestürzt und liegt im Krankenhaus. Es ist gut, dass zumindest unsere ganze Familie in diesen schweren Tagen zusammen hält. In Gedanken sind alle bei Jelena. Bei dem fröhlichen Mädchen, das vor allem den Fußball liebte. Durch ihren Exfreund Jonas hatte die Jugendliche ihre Leidenschaft zum runden Leder entdeckt. Gemeinsam verbrachten beide viel Zeit im Altacher Schnabelholz.
Zehn Jahre bis lebenslang
Jelena war ein lebenslustiges Mädchen, das gerne auf Partys ging. Ob sie den Täter beim Tanzen kennenlernte? Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes dauern an. Die Staatsanwaltschaft wird entscheiden müssen, ob sie den mutmaßlichen Täter wegen Mordes, Todschlags oder Körperverletzung mit Todesfolge anklagen wird. Sollte sich herausstellen, dass es Mord war, drohen dem Rankweiler zwischen zehn Jahren und lebenslanger Haft. Doch auch die härteste Strafe wird Jelenas Eltern ihre geliebte Tochter nicht zurückbringen. Aber vielleicht werden sie zumindest bald erfahren, was in der Nacht auf den 4. Jänner in Koblach wirklich geschehen ist.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.