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Mit dem Abbruch der gesamten Anlage „ruht“ der Tennissport in Lochau

Die Gemeinde unter Bürgermeister Michael Simma konnte kein Ersatzgrundstück für den TC Lochau finden.
Die Gemeinde unter Bürgermeister Michael Simma konnte kein Ersatzgrundstück für den TC Lochau finden. ©Schallert, VOL.AT/Philipp Steurer
Still und leise wurde die Lochauer Tennisanlage im Reutele abgetragen und das ganze Gelände renaturiert. Die Grundeigentümerin hatte einer Verlängerung des Pachtvertrages nicht mehr zugestimmt. Jetzt „ruht“ der Tennissport in Lochau.
"Renaturierung" der Tennisanlage

Bereits Ende 2014 war der 30-jährige Pachtvertrag für die Lochauer Tennisanlage samt Sanitär- und Clubhaus abgelaufen. Nach ersten Verhandlungen konnte für 2015 und 2016 noch eine Verlängerung des Vertrages erreicht werden. Doch nachdem die Gemeinde der Grundeigentümerin Bianca Rupp für den Erhalt der Tennisanlage kein flächengleiches Ersatzgrundstück im Ausmaß von rund 3.600 Quadratmetern zur Verfügung stellen konnte, war Ende 2017 endgültig Schluss.

Keine alternative Lösung

„Wir können nicht die Sonderfläche Tennisplatz im ‘Industriegebiet’ gegen ein hochpreisiges Grundstück in Seenähe eintauschen, und dies samt der eingeforderten Übernahme sämtlicher Übertragungskosten“, so auch der einstimmige Tenor in der Gemeindevertretung im Zuge langwieriger und schlussendlich erfolgloser Verhandlungen in alle Richtungen. Zudem fand sich in der dicht besiedelten Wohngemeinde auch keine andere entsprechende Alternative für den Bau einer neuen Anlage, um den Bestand des Tennisclubs in der Gemeinde weiterhin zu sichern.

Urzustand wiederhergestellt

Die gesamte Anlage musste daher auf Kosten der Gemeinde abgetragen und das Grundstück in seinem ursprünglichen Zustand als „grüne Wiese“ zurückgegeben werden. Der Tennisbetrieb in Lochau wurde mangels einer geeigneten Spielstätte Ende 2017 eingestellt.

Rund 60 Mitglieder bezahlen heute in der Hoffnung auf einen neuen Platz bzw. für den weiteren Erhalt des Vereines einen symbolischen Euro. Um ihrem Sport bis dahin auch weiterhin nachkommen zu können, schlossen sich die meisten Mitglieder dem Tennisclub in Hörbranz bzw. in Bregenz an.

Aus der Lochauer Tennisgeschichte

Im Jahr 1984 beschloss die Gemeindevertretung den Bau einer Tennisanlage nach den Plänen von Architekt DI Gerhard Hörburger. In der wunderbar gelegenen Parzelle Reutele wurden dann in Rekordzeit drei Tennisplätze, eine Schlagwand und ein Clubgebäude errichtet, dies unter tatkräftiger Mitwirkung zahlreicher Clubmitglieder.

Nach dem Beginn der Arbeiten in der ersten Aprilwoche im Jahr 1985 konnte bereits im Juli der Spielbetrieb aufgenommen werden, dies mit einem Mitgliederhöchststand von 160 tennisbegeisterten Lochauern. Dazu kam noch eine Warteliste. Der Gesamtkostenaufwand belief sich auf rund 2,7 Millionen Schilling – Erschließung, Platzerstellung, Sanitärhaus und sonstige Kosten. Unter dem damaligen Obmann Werner Berkmann entwickelte sich ein aktives Clubleben. Dies hatte dann über 30 Jahre Bestand.

Gemeindechronik

Die Gemeindechronik „Lochau Heute“ berichtete damals über die Eröffnung der Anlage wie folgt: „Ende Mai 1986 wurde die wundervoll gestaltete und schön gelegene Tennisanlage im Reutele mit einer eindrucksvollen harmonischen Feier offiziell eröffnet. Obmann Werner Berkmann begrüßte die zahlreichen Gäste und skizzierte in kurzen Worten die Problematik bei der Erstellung der Tennisplätze, dankte besonders Herrn Peter Rupp für die Bereitstellung des Grundstückes sowie der Gemeinde Lochau mit Bürgermeister Wilfried Schallert und Bauamtsleiter Ing. Anton Fast für die Bereitschaft und das Entgegenkommen beim Bau dieser für Lochau längst fälligen Anlage. Geistlicher Rat Pfarrer Josef Kilga nahm die kirchliche Weihe vor, der Musikverein Lochau sorgte für die musikalische Umrahmung.“

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