von Christiane Eckert/VOL.AT
Anmerkung der Redaktion: Der Prozessbericht wird laufen upgedatet.
Pünktlich um 9.30 Uhr beginnt der Prozess gegen den 77-jährigen angeklagten zehnfachen Familienvater. Er spricht mit leiser Stimme, fast heiser. Ein Rollator steht neben dem gebrechlichen Mann, fast flüsternd erzählt er dem Dolmetscher, was er von jenem Tag im Sommer vergangenen Jahres noch weiß. Verteidiger Daniel Wolff hat bereits in seinem Eröffnungsplädoyer klargemacht, dass aus Sicht der Verteidigung keinesfalls ein Mordversuch vorliegt, allenfalls ein versuchter Totschlag. Nun ist als Erstes der Beschuldigte an der Reihe, den Ablauf nochmals zu schildern. Geladen sind nur ein Zeuge, Gerichtsmediziner Reinhard Haller und die Innsbrucker Gerichtsmedizinerin Marion Pavlic. Der Prozess ist bis um 16.00 Uhr anberaumt.
„Wollte sie nicht töten“
Der Angeklagte führt aus, wie er mit dem Beil auf den Kopf seiner Frau einschlug. Allerdings kann er sich nur an einen Schlag erinnern, töten habe er sie aber nicht wollen. Nicht einmal verletzen, meint er. Die Richterin hakt nach, was er glaubt, dass passiert, wenn man mit einem derart massiven Beil auf einen Kopf einschlägt. „Wenn man töten wollte, würde man anders zuschlagen“, antwortet der gebrechliche Mann. Ihm wird ein Foto gezeigt, worauf der übel zugerichtete, blutverschmierte Hinterkopf seiner Frau zu sehen ist. Viel fällt ihm dazu nicht ein. Die Vernehmung ist mühsam, aber im Großen und Ganzen kann sich der Mann doch erinnern. Die Frau erlitt mehrfache Schädelfrakturen und lebensgefährliche innere Kopfverletzungen. Heute lebt sie in einem Seniorenheim.
Verrückte Reaktion
Den Angriffen des Mannes waren eine Messerattacke mit drei Stichen und ebenfalls ein Angriff mit vier Beilschlägen der Frau vorangegangen. Zuerst verletzte nämlich sie ihn. Beide Male „bot“ sich der Angeklagte regelrecht an. „Stich nochmal, der erste Stich ist nicht richtig durch gegangen“, sagte er nach einem ersten Angriff zu seiner Frau. Nach dem dritten Stich habe er ihr den Kopf hingehalten, dass sie ihn auch noch mit dem Beil schlagen konnte. „Warum“, will Staatsanwältin Julia Berchtold wissen. „Ich dachte nicht, dass sie es wirklich macht“, so seine erste Antwort. „Es war mir vielleicht auch gleichgültig“, flüstert er als zweite Antwort.
(VOLAT)
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