Eine erste wissenschaftliche Studie der Universität Innsbruck, die am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck vorgestellt wurde, soll nun dabei helfen, die Aufarbeitung der Heimgeschichte in Tirol und Vorarlberg in Gang zu bringen.
“Beschämend und traurig”
“Es ist beschämend und traurig, was Kinder und Jugendliche in den früheren Erziehungsheimen erfahren mussten”, meinte die Vorarlberger Landesrätin Greti Schmid (V), “wir können nicht wieder gut machen, was passiert ist. Wir sind den Kindern von damals jedoch eine konsequente Aufarbeitung der Geschichte schuldig.” Die Studie solle helfen, den Blick für die Gegenwart zu schärfen und erklären, wie die Gewalt in den Erziehungsheimen in Gang gesetzt wurde und warum sie so lange aufrechterhalten werden konnte, sagte Projektleiterin Michaela Ralser vom Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck.
Erste konkrete Vorschläge zur Aufarbeitung im Herbst
Diese Studie, die auf den Akten der Erziehungsheime und den mündlichen Überlieferungen der damaligen Heimkinder basiert, soll des Weiteren eine Entscheidungsgrundlage dafür bieten, welche Projekte zur Aufarbeitung der Heimgeschichte und Fürsorgeerziehung in Angriff genommen werden sollten. Noch gebe es jedoch keine konkreten Pläne für die Zukunft. “Aufgrund der Datenbasis werden wir im nächsten Schritt entscheiden, was wir wie und in welcher Reihenfolge machen können”, erklärte Schmid. Im Herbst sollen die ersten konkreten Vorschläge zur weiteren Aufarbeitung der Heimgeschichte in Tirol und Vorarlberg präsentiert werden.
In Vorarlberg wurden bisher an 108 Personen Entschädigungszahlungen von insgesamt über einer Million Euro geleistet. Die Tiroler Opferschutzkommission entschädigte bis zu diesem Zeitpunkt 166 Personen mit insgesamt 1,5 Millionen Euro.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.