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Minister will bei Verkehrsunfällen Schwerverletzte zählen

Auch Schwerverletzte sollen künftig statistisch erfasst werden
Auch Schwerverletzte sollen künftig statistisch erfasst werden
479 Menschen sind in Österreich im Jahr 2015 auf Österreichs Straßen gestorben. Wie viele Personen zwar überlebten, aber bei Unfällen schwer verletzt wurden, ist unklar. Denn bisher gibt es hierzulande keine derartige Auswertung. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) plant nun ein Straßenverkehrsunfallstatistikgesetz. Dieses soll "noch heuer beschlussreif sein", sagte er bei einer Pressereise.


Diese Reise führte den Minister nach Skandinavien. Norwegen und Schweden gelten als Vorreiter in der Verkehrssicherheit. In Norwegen starben 2015 insgesamt 117 Personen bei Verkehrsunfällen, 810 wurden schwer verletzt. In Schweden gab es insgesamt 259 Tote und rund 4.000 Schwerverletzte.

Schweden hat mit 9,9 Millionen Einwohnern zwar mehr als Österreich mit 8,6 Millionen aber deutlich weniger tödliche Verkehrsunfälle. Sowohl in Österreich, als auch im Vorreiterland Schweden gibt es das “Vision Zero”-Programm. Das Ziel sieht in beiden Ländern die Reduktion auf null Verkehrstote vor. In Schweden lautet die Devise von der Unfall-Prävention zur Vermeidung von Verletzungen. Erfolgen soll dies sowohl durch bauliche Maßnahmen, als auch einer geteilten Verantwortung mit der Fahrzeugindustrie sowie reduzierten Geschwindigkeitslimits. Bis 2020 sollen es maximal 220 Getötete jährlich sein, zudem soll die Zahl der Schwerverletzten um ein Viertel verringert werden, erläuterte Anna Vadeby vom schwedischen Verkehrsforschungsinstitut VTI.

“Unser Ziel ist die Reduktion der Getöteten auf 240 bis zum Jahr 2020”, sagte Verkehrsminister Leichtfried in Göteborg. Langfristig seien “null Verkehrstote das einzige Ziel, das wirklich akzeptabel ist”. Mit dem neuen Gesetz sollen Verkehrsunfälle jedenfalls besser analysiert und die Forschungsarbeit erleichter werden. Damit können dann auch die jeweiligen Unfallfolgen erforscht werden und eventuell bauliche Maßnahmen am Unfallort vorgenommen werden.

Am Donnerstag stellt Leichtfried jedenfalls ein überarbeitetes Verkehrssicherheitsprogramm vor, das über 100 Maßnahmen für mehr Sicherheit auf Österreichs Straßen bringen soll, kündigte der Minister an.

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