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Millionenschäden im Verkehrsnetz

Die verheerenden Überschwemmungen in Westösterreich haben im Verkehrsnetz Schäden in Millionenhöhe angerichtet: Die Arlbergschnellstraße (S16) ist an zwei Stellen schwer zerstört worden.

Zahlreiche Landesstraßen in Vorarlberg und Tirol wurden ebenfalls unterspült und müssen in Stand gesetzt werden. Schwere Verwüstungen verzeichneten die ÖBB: Zahlreiche Gleiskörper wurden zerstört, die Arlbergstrecke dürfte zehn Tage lang still stehen.

Bisher hat nur die Asfinag eine einigermaßen präzise Schätzung der Folgekosten vornehmen können. Wie Sprecher Marc Zimmermann auf APA-Anfrage sagte, wurde auf der Arlbergschnellstraße S16 in Richtung Tirol die Fahrbahn bei Dalaas unterspült und weggerissen. Bei Wald am Arlberg beschädigte das Hochwasser die Westrampe stark. Laut Zimmermann dürften die Reparaturarbeiten rund drei bis vier Millionen kosten. Wann die S16 wieder geöffnet werden kann, ließ sich am Mittwoch noch nicht abschätzen.

Entwarnung gab es am Mittwoch für die Kufsteinbrücke auf der Inntalautobahn (A12): Diese sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, betonte Zimmermann. Allerdings sei der Verkehr in Richtung Deutschland wegen der dortigen Überschwemmungen beeinträchtigt. Bei Kufstein wurde der Pkw-Verkehr auf eine Landesstraße abgeleitet, die Lkw mussten stehen bleiben. Auf der deutschen A93 wurde ein Gegenverkehrsbereich eingerichtet, so Zimmermann.

Auf hohe Folgekosten durch das Hochwasser müssen sich die ÖBB einstellen: Allein auf der Arlbergstrecke zwischen Bludenz und Landeck sind die Gleiskörper mehrfach von Felsstürzen und Unterspülungen in Mitleidenschaft gezogen worden, wie Sprecher Rene Zumtobel zur APA sagte. Zwischen Strengen und Flirsch gebe es zahlreiche Vermurungen, eine Brücke sei weggerissen und die Ostrampe zum Arlberg schwer beschädigt worden. Auf Vorarlberger Seite zerstörte bei Klösterle ein Felssturz die Gleiskörper.

Im Ländle müssen etliche Schäden behoben werden, bevor der Zugverkehr wieder starten kann. Bei Ludesch sollte erst ein Güterzug geborgen werden, der in der Nacht auf Dienstag wegen einer Unterspülung aus den Gleisen gekippt ist. Gesperrt wurde zudem die Bahnverbindung in die Schweiz über St. Margarethen. Auf Tiroler Seite gab es Unterspülungen zwischen Seefeld und Innsbruck. Die Westbahn konnte in Fahrtrichtung Bregenz nur bis Ötztal fahren, Fernzüge verkehrten nur bis Innsbruck.

In Tirol waren zudem zahlreiche Landesstraßen gesperrt. Die Reschenbundesstraße B180 im Bereich Pfunds, die Tiroler Bundesstraße B171 im Bereich Wörgl, die Lechtalbundesstraße B198 ab Bach, die Silvrettabundesstraße B188, die Arlbergschnellstraße S16 zwischen Zams und St. Jakob und die Stanzertalbundesstraße B316. Die Dauer der Sperren war zunächst unklar. In Vorarlberg konnte Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) keine Schätzungen über Folgeschäden abgeben.

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