Voraussetzung dafür sei aber ein Umdenken in der Regulierungspolitik, erklärte Vorstandschef Kai-Uwe Ricke heute vor Journalisten in Berlin.
Ohne eine klare gesetzliche Festlegung ist das unternehmerische Risiko einer solchen Investitionssumme nicht vertretbar. Wir werden insbesondere in Brüssel noch Überzeugungsarbeit leisten müssen, so Ricke. Er bedauere, dass ein erster Entwurf des deutschen Wirtschaftsministeriums zum neuen Telekommunikationsgesetz kein klares Bekenntnis enthalte, dass auf Neuen Märkten nicht reguliert werde.
Wir werden die ersten zehn Städte in Deutschland Mitte des Jahres sozusagen als Vorleistung ans Netz bringen. Wir sprechen hier von einer Investition von rund 500 Mio. Euro, sagte Ricke. Er forderte einen fairen Infrastruktur-Wettbewerb und betonte, dass es nicht um Monopolgewinne gehe. Der Ausbau der restlichen 40 Städte könne erst nach Klärung der Situation vorangetrieben werden, würde aber einen deutlichen Standortvorteil bringen.
Laut Studien trage die IKT-Branche gut ein Drittel zum Produktivitätswachstum in Deutschland bei. Im internationalen Umfeld liege man damit aber nur im Mittelfeld. Im Jahr 2015 wird der Anteil der Informationstechnik und Telekommunikation in Deutschland bei etwa zwölf Prozent liegen. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem heutigen Stand, so Ricke. Ausschlaggebend sei der Ausbau von Glasfaser-Leitungen, beruft sich der Manager auf eine Studie von McKinsey.
Eine der Anwendungen, die durch das Hochgeschwindigkeitsnetz ermöglicht würden, sei das 3D-Center. Künftig könnten etwa Fußballspiele auf hochauflösenden Bildschirmen oder Videokonferenzen dreidimensional umgesetzt werden. Und das ohne die bisher erforderlichen Hilfsmittel wie diese schicken Brillen, erklärte Ricke, der die hochgehaltenen herkömmlichen Rot/Grün-Brillen zum Leidwesen der Fotografen nicht aufsetzte. Zwar seien für 3D Übertragungsraten von bis zu 25 Megabit pro Sekunde notwendig. Das geplante Breitbandnetz biete aber bis zu 50 Mbit/s.
Die geplante Verschmelzung der Festnetzsparte T-Com mit T-Online werde weiter angestrebt. Bedauerlich sei, dass eine obergerichtliche Entscheidung über den Antrag von T-Online zur Freigabe der Verschmelzung im Eilverfahren noch nicht ergangen ist. Die Bündelung der Kräfte mache im harten Wettbewerb Sinn, ist Ricke überzeugt.
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