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Mietpreis-Hammer – Wohnen wird immer teurer

Die Mietpreise in Österreich schießen in die Höhe. Eine aktuelle Analyse von ImmoScout24 zeigt, dass die Mieten in fast allen Landeshauptstädten stark gestiegen sind.
Die Mietpreise in Österreich schießen in die Höhe. Eine aktuelle Analyse von ImmoScout24 zeigt, dass die Mieten in fast allen Landeshauptstädten stark gestiegen sind. ©Canva (Symbolbild)
Die Mietpreise in Österreich schießen in die Höhe. Eine aktuelle Analyse von ImmoScout24 zeigt, dass die Mieten in fast allen Landeshauptstädten stark gestiegen sind.

Besonders betroffen sind Klagenfurt, Graz und Wien, wo die Mietpreise im Vergleich zum Vorjahr um satte 11 Prozent zugenommen haben.

Enormer Anstieg der Mietpreise

Auch Bregenz und Innsbruck verzeichnen mit 10 und 9 Prozent erhebliche Anstiege. In der Mozartstadt Salzburg betrug der Anstieg 5 Prozent, während Graz, Eisenstadt und St. Pölten etwas weniger stark betroffen waren.

Gründe für den Anstieg

Laut ImmoScout24-Chef Markus Dejmek sind das hohe Bevölkerungswachstum und die starke Nachfrage die Hauptgründe für die steigenden Mietpreise. Die hohe Nachfrage führt dazu, dass das Angebot an neuen Wohnungen knapp ist, was die Preise weiter in die Höhe treibt. Dejmek hofft, dass durch eine verstärkte Bautätigkeit und Erleichterungen beim Immobilienkauf diese Anspannung etwas gelindert wird.

Herausforderungen durch Inflation und Zinsen

WIFO-Ökonom Michael Klien sieht zwei weitere Faktoren als ausschlaggebend für die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt: das deutliche Bevölkerungswachstum durch die Flüchtlingsbewegung 2022 und die schwierige Finanzierungssituation aufgrund hoher Zinsen. Viele Menschen können sich den Kauf einer Immobilie nicht leisten und verbleiben daher auf dem Mietwohnungsmarkt, was die Nachfrage weiter erhöht.

Löhne hinken hinterher

Holger Bonin, Leiter des Instituts für Höhere Studien, betont, dass die Bindung vieler Mieten an die Inflation ein zentraler Faktor für den Anstieg der Mietpreise ist. Obwohl es gewisse Erhöhungsgrenzen gibt, sind die Mieten seit 2020 österreichweit um 17 Prozent gestiegen. Die steigenden Mietnebenkosten verschärfen das Problem zusätzlich. Trotz hoher Lohnabschlüsse laufen die Löhne den Mietpreisen hinterher, was besonders für einkommensschwächere Haushalte eine große Belastung darstellt.

Lösungsansätze und Forderungen

Bonin betont, dass soziale Unterstützungsleistungen für einkommensschwächere Haushalte wichtiger sind als ein allgemeiner Mietpreisdeckel. Ein funktionierender Wohnungsmarkt mit ausreichendem Angebot sei entscheidend, um die Mietpreis-Dynamik langfristig zu entschärfen. Zusätzlich zur starken Zuwanderung trägt auch die steigende Zahl der Single-Haushalte zur Nachfrage bei. Bonin fordert daher: "Bauen, bauen, bauen!"

Bauaktivitäten und Bodennutzung

In Österreich wird viel gebaut, jedoch oft nicht in den Bereichen, die zur Lösung des Wohnproblems beitragen. Der tägliche Flächenverbrauch von rund 16 Fußballfeldern an wertvollem Boden wird zunehmend zur Gefahr für die Ernährungssicherheit des Landes.

(VOL.AT)

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