Bereits in der vergangenen Woche hat die Privatperson Brian Johnson vor dem Bezirksgericht Seattle eine Klage mit der Begründung eingebracht, dass Microsoft mit dem per Auto-Update verteilten Programm gegen die Anti-Spyware-Statuten verstoße. Diesen Vorwurf hat laut US-Medienberichten nun auch eine zweite Gruppe von Klägern erhoben. Diese wollen in einer Sammelklage erreichen, dass das Gericht die Verbreitung der WGA-Prüfung als “kritisches Update” für illegal erklärt.
Kritisiert wurde von beiden klagenden Parteien unter anderem, dass das WGA-Tool täglich mit Microsoft-Servern Kontakt aufgenommen hat, ohne Anwender bei der Installation darüber zu informieren. Auch die irreführende Kennzeichnung des Programms als wichtiges Sicherheits-Update und die fehlende Transparenz darüber, was das Programm eigentlich mache, lege vielmehr eine Klassifikation als Spyware nahe, so die Anschuldigung der klagenden Privatpersonen und Unternehmen. Besondere Brisanz erlangt der Fall Brian Johnson durch den Umstand, dass mit Scott Kamber ein Anwalt federführend beteiligt ist, der bereits im Verfahren gegen Sonys Kopierschutz-Affäre erfolgreich geblieben ist.
Microsoft hat die Spyware-Vorwürfe erwartungsgemäß aufs Schärfste zurückgewiesen und der Klage keine Erfolgschancen eingeräumt. Mit einem Update an der seit Monaten kursierenden Beta-Version des WGA-Tools hat Microsoft überdies bereits in der vergangenen Woche versucht, Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. So nimmt das Tool nun nicht mehr bei jeder Neuanmeldung von Windows XP Kontakt mit den Microsoft-Servern auf. Auch wurde bei der Lizenzvereinbarung (EULA) nachgebessert, die nun transparenter gestaltet sein soll. Die WGA-Prüfung bleibt dennoch weiterhin umstritten, insbesondere da mehrere Anwender mit gültigen XP-Lizenzen über eine Fehlfunktion des Tools klagen.
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