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MGT Glastechnik gründet Tochter für Photovoltaik-Produktion

Feldkirch - Schon vor 15 Jahren hatte die MGT Mayer Glastechnik einen ersten Anlauf ins Auge gefasst, Spezialgläser für gebäude-integrierte Photovoltaik zu erzeugen. Weil damals jedoch weder das Bewusstsein bei den fraglichen Zielgruppen noch ausreichend wirtschaftliche Verfahren zur Herstellung solcher Glassysteme gegeben waren, blies man das Projekt ab. Inzwischen haben sich beide Parameter verändert – und Mayer steigt nun konkret in die Photovoltaik-Produktion ein.

„Vor zwei Monaten wurde zu dem Zweck die MGT-esys GmbH gegründet, die zu 80 Prozent mir als Person, zu 20 Prozent der MGT gehört. Als Geschäftsführer der neuen Firma konnte ich Ralph Eckstein gewinnen, der im letzten Halbjahr eine Machbarkeitsstudie für besagtes Photovoltaik-Projekt erstellte und dessen Kompetenz als Fassadenbau-Fachmann ich sehr schätze“, erklärte dazu MGT-Gründer und -Inhaber Walter Mayer. Derzeit, so der Firmenchef, laufen noch drei bis vier Monate die erforderlichen Versuche (inklusive Zertifizierung); die für die Spezialglas-Fertigung benötigten Produktionsmaschinen sind bestellt und sollen im Oktober mit der Erzeugung starten.

Während Strom aus Sonnenenergie vor eineinhalb Jahrzehnten thematisch weitgehend den Tüftlern, um nicht zu sagen Illusionisten vorbehalten war, schätzen Wissenschafter heute seinen Anteil im weltweiten Energiemix bis 2050 auf 24, bis ins Jahr 2100 sogar auf 63 Prozent ein. Und weil sich Solarstrom mit zunehmender Anwendungsverbreitung um bis zu 7 Prozent pro Jahr verbilligen könnte, wäre bereits 2016 denkbar, Solarstrom günstiger als Strom aus der Steckdose bereitstellen zu können. Parallel dazu sollten immer intelligentere Solar(nutzungs)systeme dazu beitragen, dass auch Architektur und Baubranche sich immer stärker dieser Alternative bedienen.

Wie Mayer betont, ergänzen die jahrzehntelange Erfahrung von MGT in der Fertigung hochwertiger und komplexer Spezialgläser und das fundierte Wissen Ecksteins im Fassadenbau einander perfekt. Die künftig erzeugten Photovoltaik-Spezialgläser wird es in variablen Abmessungen von bis zu 1,85 mal 3,2 Meter geben, wobei wahlweise (je nach angepeilter Energieausbeute) mono- oder multikristalline, transparente oder farbige Zellen verbaut werden können. Die verdeckt liegende Verkabelung der Module bietet den Errichtern ebenso Gestaltungsvorteile wie die Möglichkeit des Einsatzes von Sonderformen wie Drei- oder Vieleck, Rund, Trapez etc. Mit PVB-Folien kommt den Modulen sogar absturzsichernde Funktion (bei Überkopfverglasungen, geschoßhohen Elementen) zu.

MGT-Facts
Umsatz 2008: 20 Mill. Euro
Exportquote: 70 Prozent (mit Schlüsselmärkten Deutschland und Schweiz)
Mitarbeiter: 130

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