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Metaller-KV: Meinungen gehen weiterhin auseinander

Die Metaller-KV geht in die nächste Runde.
Die Metaller-KV geht in die nächste Runde. ©APA/Robert Jaeger
Eine heutige Einigung wäre wohl eher eine Überraschung. Denn: Die Standpunkte gehen bei der dritten Runde bei der Metaller-KV noch weit auseinander.
"KV 4.0" geht weiter
Weiter kein Ergebnis
Metaller wollen 5% mehr Lohn

Die Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller sind am Dienstag in die dritte Runde gegangen. Kurz vor Beginn der Gespräche bestätigte sich, dass die Fronten weiterhin verhärtet sind und am heutigen Verhandlungstag nicht mit einer Einigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu rechnen sein dürfte. Für Freitag ist gegebenenfalls eine weitere Verhandlungsrunde angesetzt.

Arbeitszeit bei Metaller-KV diskutiert

Die beiden Arbeitnehmer-Chefverhandler PRO-GE-Chef Rainer Wimmer, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), und GPA-djp-Chef Karl Dürtscher betonten im Gespräch mit der APA auch heute wieder das Thema Arbeitszeit stark thematisieren zu wollen. “Das Arbeitszeitgesetz weist eine ordentliche Schieflage auf und diese Schieflage gehört kompensiert”, sagte Dürtscher. “Wir können nicht sagen, dass wir auf den letzten Metern sind.” Es gehe um die Gesundheit der Arbeitnehmer.

Just diese Arbeitszeitfrage stellt sich für die Arbeitgeberseite aber nicht: Stets betonte deren Sprecher Christian Knill, dass es keine Kompensation für die Novelle zum Arbeitszeitgesetz – Stichwort: 12-Stundentag und 60-Stundenwoche – seitens der Betriebe geben könne.

Für die Arbeitgeber ist bezogen auf die Arbeitszeit Folgendes vorstellbar: Im Rahmen einer Arbeitsgruppe zu einem neuen KV (“KV 4.0”), die in den kommenden beiden Jahren Grundlagen für einen einzigen Beschäftigten-KV anstatt zweier KV für Arbeiter und Angestellte erarbeiten solle, könne auch die betriebliche Praxis hinsichtlich der Arbeitszeitflexibilisierung beobachtet werden, um “Vorschläge zu erarbeiten, sollte sich hier tatsächlich Änderungsbedarf ergeben”, so Knill. “Aufgabe der Arbeitsgruppe wäre es dann, das Zeitkontenmodell der Metalltechnischen Industrie so modern auszugestalten, dass es ein Vorbild für die gesamte Industrie sein kann.

“Wir werden nicht hinnehmen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen die 12 Stunden aufs Aug’ gedrückt bekommen”, gab sich Wimmer kämpferisch – aber auch einladend: “Wir sind für eine gute Lösung jederzeit bereit.” Eine solche habe damit zu tun, dass man die 12 Stunden “wirklich ablehnen kann, ohne dass man rausgeschmissen wird”. Beim Ablehnen fordern die Arbeitnehmer einen Kündigungsschutz – “über einen gewissen Zeitraum” am besten von sechs Monaten, wenn der 12-Stundentag angewendet wird. “Das hat ganz große Priorität.”

Gehalt bei Metaller-KV thematisiert

Aber auch der Lohn-/Gehaltsaspekt sei wichtig und werde heute neuerlich thematisiert, so Dürtscher und Wimmer. “Wir liegen mit unserer Forderung gut”, sagten sie zur 5-Prozent-Forderung. Die Wirtschaftsdaten würden den Arbeitgebern recht geben.

Auch das sehen die Arbeitgeber diametral gegensätzlich: Die Prognosen zum Wirtschaftswachstum wurden zurückgenommen, so Knill. “Noch relevanter ist aber der Rückgang bei der Produktivität: Sie sinkt heuer von einem bisher erwarteten Wachstum von 1,4 Prozent auf nur mehr 0,7 Prozent”, betonte er. Gerne hätten die Arbeitgeber einen mehrjährigen Abschluss, den die Gewerkschafter wiederum ablehnen.

Wenn von den Arbeitgebern ein freier Tag für eine Hochzeit infrage gestellt würde, dann glaubt man eher, man ist in Las Vegas als in Österreich, kritisierte Dürtscher. “Bei uns wird nicht in der Mittagspause geheiratet, bei uns ist eine Hochzeit ein wichtiger Anlass, wo man auch entsprechend freibekommen soll.”

(APA/Red)

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