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Pläne für Messepark-Erweiterung präsentiert

Das sind die Pläne für die Messepark-Erweiterung.
Das sind die Pläne für die Messepark-Erweiterung. ©VOL.AT/Mayer, Messepark/Baumschlager_Eberle
36 Jahre nach der Eröffnung steht der Messepark vor einer entscheidenden Weichenstellung für die Zukunft. Die Erweiterung ermöglicht eine qualitative Verbesserung in allen Bereichen.

Geplant sind ein modernes Gebäude in hochwertiger Architektur, attraktive neue Shopkonzepte, ressourcenschonende und nachhaltige Energie-Lösungen sowie eine Entlastung der Verkehrssituation durch eine unterirdische Straßenführung und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie Verbesserungen für den Radverkehr. Eigentümervertreter Guntram Drexel: "Wir warten seit 15 Jahren auf die Erweiterung und sind jetzt bereit, deutlich über 100 Mio. Euro in das Projekt Messepark 3.0 zu investieren und damit 300 neue Arbeitsplätze zu schaffen."

Der Messepark hat 15 Jahre auf die Erweiterung gewartet. ©VOL.AT/Mayer

Kein weiterer Bodenverbrauch

Eröffnet wurde der Messepark 1987, der Umbau in das heutige Gebäude erfolgte 1997. Um eine Erweiterung der Handelsfläche wird seit Jahren angesucht, zuletzt mit dem innovativen Projekt Messepark 3.0 mit einem völlig neuen architektonischen und städtebaulichen Erscheinungsbild und einem gut durchdachten Verkehrskonzept. Diesen Erweiterungsplänen hat die Stadt Dornbirn vor einem Jahr zugestimmt und das Land Vorarlberg ersucht, einen Landesraumplan für die Erweiterung des Messepark zu erlassen. Die Voraussetzungen für die Erweiterung wurden mit der Stadt Dornbirn in einem intensiven Prozess abgestimmt. Die gesamte Erweiterung ist auf dem bestehenden Grundstück konzentriert, es gibt keinen weiteren Bodenverbrauch, die Autos auf den Außenparkplätzen verschwinden aus dem Blickfeld und finden künftig Platz in Tiefgaragen und in Parkebenen im neuen Gebäude. Mit Professor Dietmar Eberle konnte ein renommierter Architekt für dieses umfassende Projekt gewonnen werden.

So könnte der Messepark aussehen. ©Messepark/Baumschlager_Eberle
Guntram Drexel präsentierte die Pläne. ©VOL.AT/Griswold

Internationaler Standort

Guntram Drexel betont die veränderten Bedingungen der letzten Jahre: Eine dramatische Zunahme des Online-Handels und immer weniger Kunden aus dem Ausland. Um den stationären Handel neu zu beleben, sind Investitionen in Qualität und Kundenattraktivität dringend notwendig.

Als internationaler Standort hat der Messepark ein Einzugsgebiet von 1,6 Mio. Menschen (innerhalb einer Autostunde) im gesamten Vier-Ländereck um den Bodensee. Guntram Drexel: "Das Rheintal ist schon heute eine wirtschaftlich dynamische Top-Region, die über die Gemeindegrenzen hinaus immer mehr zu einem urbanen Siedlungs- und Wirtschaftsraum zusammenwächst. Der Messepark liegt im Zentrum der urbanen Region Rheintal, ein frequenzstarker Standort für internationale Partner, die sich sonst nur in Metropolen niederlassen."

Ein Entwurf des Messeparks nach der Erweiterung. ©Messepark/Baumschlager_Eberle

Erfolgreich nur mit Innovationen

Mit der Erweiterung besteht die Verpflichtung, neue Shoppingangebote, die es in Vorarlberg bislang noch nicht gibt, nach Vorarlberg zu holen. Für den Messepark ist dies keine Einschränkung, sondern ganz im Gegenteil eine jahrelang gelebte Praxis. Guntram Drexel: „Neue Angebote nach Vorarlberg zu bringen ist die Voraussetzung für unseren Erfolg. Das entspricht unserer DNA. Wir sind aber auch stolz auf unsere langjährigen Partner. Knapp die Hälfte der insgesamt 65 Geschäfte sind heimische Familienunternehmen, die oft schon seit Anbeginn im Messepark vertreten sind. Auch sie warten dringend auf eine Modernisierung und Erweiterung.“

Verzicht auf Verkaufsflächen

Im Österreichvergleich sind 3.200 m² zusätzliche Verkaufsflächen eine eher bescheidene Erweiterung. Die Messeparkbetreiber sind sich jedoch der Emotionalität des Themas bewusst und sind bereit, auf die Nutzung von Handelsflächen im Nahbereich des Messepark zu verzichten. Mit der Stadt Dornbirn wurde vereinbart, dass der Messepark bei der Zustimmung zur Erweiterung 3.100 m² gewidmete Handelsfläche nicht mehr nutzen wird. Dieser Verzicht auf die Nutzung von 3.100 m² Handelsfläche ist immerwährend und vertraglich abgesichert. Mit dieser Rechtsvereinbarung liegt der reine Zuwachs an Handelsflächen durch die Erweiterung des Messepark bei 100 m² Handelsfläche.

Eine Visualisierung zeigt die Zukunft. ©Messepark/Baumschlager_Eberle

Verkehrssituation entlasten

Ein zentrales Thema der Erweiterung ist eine verträgliche Lösung für die Verkehrssituation. Durch die Erweiterung wird mit einer Verkehrszunahme von insgesamt 7 bis 8 Prozent in Spitzenzeiten gerechnet. Dies entspricht, rein auf den Einkaufsverkehr bezogen, der etwa 30 Prozent des Gesamtverkehrs ausmacht, einer Zunahme von ca. 25 Prozent. Verhältnisse wie an anderen stark frequentierten Kreisverkehren in Vorarlberg sollen damit verhindert werden. Das Verkehrskonzept wurde vom renommierten Verkehrsplaner Helmut Köll gemeinsam mit den Architekten erarbeitet: „Die künftige Verkehrsführung bezieht die gesamte Umgebung ein und bewirkt trotz einer Zunahme des Einkaufsverkehrs eine spürbare Verbesserung, vor allem der große Kreisverkehr wird durch Unterführungen entlastet. Die Zu- und Abfahrten von den Garagen des Messepark, die bis zum Messequartier reichen, werden räumlich entzerrt und frühzeitig unter die Erde gelegt. So soll mit dem Projekt Messepark 3.0 – trotz eines zusätzlichen Verkehrsaufkommens – an kritischen Knoten eine Reduktion des Verkehrs um rund 10 bis 15 Prozent erreicht und die Messestraße für den Öffentlichen Verkehr und Rad-/Fußverkehr aufgewertet werden.“

©Messepark/Baumschlager_Eberle

Ein großer Wurf

Für Guntram Drexel ist diese Erweiterung die letzte Chance für den Messepark, sich weiter entwickeln zu können. "Es ist ein großer Wurf geplant, ein nachhaltiges Projekt für die nächsten Generationen, das die Herausforderungen der Zukunft schon jetzt mit einbezieht: Etwa im Bereich erneuerbare Energie, Architektur und Städtebau genauso wie durch die neue Verkehrslösung mit starker Anbindung an den ÖPNV im gesamten Gebiet um die Messe."

Im Vergleich zu anderen EKZ in Österreich zählt der Messepark auch nach dieser moderaten Erweiterung immer noch zu den kleineren Einkaufszentren, aber auch zu den besonders beliebten und frequenzstarken. "Wir wissen aus Erfahrung und auch aus Befragungen, dass die Bevölkerung in Vorarlberg zu einer sehr großen Mehrheit hinter unseren Plänen steht und sich einen modernen und erweiterten Messepark wünscht", so Guntram Drexel.

Mit Stadt abgestimmt

Die Erweiterungspläne seien mit der Stadt Dornbirn in einem intensiven Prozess abgestimmt worden, diese hat zugestimmt und das Land Vorarlberg ersucht, einen Landesraumplan für die Erweiterung des Messeparks zu erlassen. Vorgesehen sind laut Drexel ein modernes Gebäude, nachhaltige Energielösungen sowie eine Entlastung der Verkehrssituation durch eine unterirdische Straßenführung, gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie Verbesserungen für den Radverkehr. Die gesamte Erweiterung wird auf dem Grundstück konzentriert, auf dem der Messepark schon steht. Die geparkten Autos sollen künftig nicht mehr auf Außenplätzen, sondern im neuen Gebäude stehen. "Es ist ein großer Wurf geplant, ein nachhaltiges Projekt für die nächsten Generationen, das die Herausforderungen der Zukunft schon jetzt mit einbezieht", sagte Drexel.

47 Stellungnahmen eingelangt

Nach Angaben von Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) sind im Rahmen des Auflageverfahrens, das am 18. August endete, 47 Stellungnahmen zur beantragten Anpassung des Landesraumplans eingelangt. Man werde nun die Stellungnahmen für den Raumplanungsbeirat aufarbeiten, informierte er in einer Aussendung. Der Raumplanungsbeirat werde sich mit dem Antrag auseinandersetzen und eine Empfehlung an die Landesregierung abgeben. Im Anschluss daran liegt es laut Tittler an der Stadt Dornbirn, die entsprechenden Beschlüsse zu fassen, insbesondere was die Flächenwidmung betrifft.

(VOL.AT)

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