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Melzer verpasst Wimbledon-Viertelfinale

Jürgen Melzer konnte sich im fünften Satz nicht mehr durchsetzen.
Jürgen Melzer konnte sich im fünften Satz nicht mehr durchsetzen. ©AP
Jürgen Melzer hat es knapp nicht geschafft, als erster Österreicher das Wimbledon-Viertelfinale zu erreichen.
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Jürgen Melzer hat es trotz großen Kampfgeistes nicht geschafft, als erster Österreicher das Wimbledon-Viertelfinale im Einzel zu erreichen. Der 32-jährige Niederösterreicher unterlag am Montag bei den mit 26,35 Millionen Euro dotierten All-England-Tennis-Championships in London in einer emotional geführten Partie dem Polen Jerzy Janowicz nach 3:12 Stunden in fünf Sätzen mit 6:3,6:7(1),4:6,6:4,4:6 und schied damit im Achtelfinale aus. Der 2,03 Meter große Sieger servierte 16 Asse.

Womit auch schon die gefährlichste Waffe von Melzers Gegner beschrieben war. Und der polnische Aufsteiger setzte seinen krachenden Aufschlag gegen den österreichischen Routinier ein, wo es nur ging. So auch im letzten Satz, in dem der als Nummer 24 gesetzte Weltranglisten-22. aus Lodz durch einen fatalen Doppelfehler Melzers das Break zum 2:1 schaffte und danach mit den Assen zwölf bis sechzehn die entscheidenden Akzente bei seinen folgenden Spielgewinnen setzte.

Dabei hatte die Partie auf Platz zwölf für den Österreicher wunschgemäß begonnen. In nur 24 Minuten war der erste Satz mit 6:3 im Sack und nachdem Melzer zu Beginn des zweiten Durchgangs eine heikle Situation überstanden hatte, ging es für die beiden Kontrahenten ins Tiebreak. Ausgerechnet dort erwischte der österreichische Linkshänder aber eine seiner schlechteren Phasen dieses Matches. Janowicz gewann dank einiger leichter Fehler des Österreichers den Satzverkürzer mit 7:1 war damit voll im Match.

Was er mit einem klaren 6:4 im nächsten Durchgang auch unterstrich. Aber es sprach für Melzer, dass er im vierten Durchgang nicht aufgab. Einen Aufschlagverlust zum 2:3 machte er durch ein postwendendes Rebreak wett und nachdem er bei 4:4 eine weitere heikle Situation überstanden hatte, holte er sich den diesen Satz seinerseits mit 6:4.

Melzer vergibt große Chance auf Halbfinale

Der Einsatz blieb letztlich unbelohnt. Denn seinen frühen Aufschlagverlust zum 1:2 im Entscheidungssatz konnte Melzer nicht mehr egalisieren und Janowicz, mit dem sich Melzer auch einige Verbalduelle lieferte, ließ mit dem eigenen Aufschlag nichts mehr anbrennen. Nach etwas mehr als drei Stunden jubelte der Pole über den größten Erfolg seiner Karriere, während der “dreifache Wimbledonsieger” Melzer einer Jahrzehnte-Chance nachtrauern musste.

Denn nicht er, sondern Janowicz spielt nun im Viertelfinale gegen den ungesetzten Weltranglisten-130. Lukas Kubot. Der “andere Pole” setzte sich in einer sehr ähnlich verlaufenen Parallel-Partie gegen den Franzosen Adrian Mannarino ebenfalls mit 6:4 im fünften Satz durch. Während damit erstmals seit 33 Jahren gleich zwei Polen im Wimbledon-Viertelfinale stehen und einer bereits fix im Halbfinale ist, musste Melzer am Montag relativ bald nach seinem Einzel-Marathon auch noch im Doppel auf den Platz.

“Dreifacher-Wimbledon-Sieger” Melzer

Melzer, der sein Lieblingsturnier bereits als Junior (1999), im Doppel (2010) und mit seiner nunmehrigen Ehefrau Iveta auch im Mixed (2011) gewonnen hat, vergab damit die Riesen-Chance, auch im Einzel ganz weit zu kommen. Durch das einzigartige Favoritensterben 2013 waren Asse wie Rafael Nadal oder Roger Federer bereits früh gescheitert.

Nur Judith Wiesner und Tamira Paszek (zwei Mal) waren bisher aus rot-weiß-roter Sicht beim Rasen-Klassiker an der Church Road in die Runde der letzten 16 gekommen. Melzer wäre der erste ÖTV-Herr gewesen, dem dies gelungen wäre.

Ausgescheiden ist in der dritten Doppel-Runde auch Alexander Peya im Doppel. Dabei waren der Wiener und seine brasilianischer Partner Bruno Soares am Montag als Nummer drei des Turniers die Favoriten gegen die indisch-französische Paarung Rohan Bopanna/Edouard Roger-Vasselin gewesen. Am Ende setzte es für die dreifachen Saisonsieger aber eine 4:6,6:4,6:7,2:6-Niederlage.

(APA)

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