Das erfuhr die APA am Freitagvormittag. Zuvor hatte die Kronen Zeitung am Freitag online darüber berichtet, dass Schlepper gefasst seien. Vom Innenministerium gab es zunächst keine Bestätigung.
Rätsel um Fahrer des Lkw
Der Fahrer des Lkw, in dem am Donnerstag auf der A4 mehr als 70 Leichen entdeckt wurden, war nach Informationen des rumänischen Außenministeriums kein rumänischer Staatsbürger. Laut slowakischen Quellen soll das Fahrzeug einer ungarischen Firma gehören. Deren Eigentümer, ein Mann namens Janos K., sei auf einem Einzelgehöft nahe der mittel-ost-ungarischen Stadt Kecskemet gemeldet, hieß es.
Der Lkw soll zunächst an eine slowakische Firma verkauft worden sein, die das Fahrzeug ihrerseits an eine ungarische GmbH weiterverkaufte. Der Sitz dieses Unternehmens sei im 14. Budapester Stadtbezirk, berichteten Medien. Als Geschäftsführer sei seit Mai 2015 ein Ukrainer eingetragen, der in Ungarn nur eine Briefkasten-Adresse haben soll.
71 Opfer aus Lkw geborgen
Der burgenländische Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil berichtete am Freitag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt von 71 geborgenen Opfern aus dem Lkw. Bei den Opfern handelte es sich um 59 Männer acht Frauen und vier Kinder, vermutlich alle aus Syrien. Eines der Opfer ist ein- bis zweijähriges Mädchen, bei den anderen drei minderjährigen Opfern handelt es sich um acht- bis zehnjährige Buben.
Flüchtlingsdrama A4: Drei Männer in Haft
Doskozil gab weiters bekannt, dass sich in Ungarn drei Männer in Haft befinden, die vermutlich als Schlepper für das Drama verantwortlich sind. Dabei handle es sich “um einen bulgarischen Staatsangehörigen libanesischer Herkunft”, der vermutlich der Fahrzeughalter ist. Außerdem wurden ein weiterer Bulgare und ein Mann mit ungarischer Identitätskarte festgenommen, dessen Staatsangehörigkeit aber noch unklar sei. Bei ihnen handelt es sich “mit ziemlicher Sicherheit” um jene Personen, die das Fahrzeug gelenkt haben, sagte Doskozil.
Wie der Leiter der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Johann Fuchs, im Rahmen der Pressekonferenz erklärte, wurden von der Justiz insgesamt vier Europäische Haftbefehle erlassen. Endgültig festgenommen wurden der Eigentümer bzw. Besitzer des Lkw sowie die zwei mutmaßlichen Fahrer.
Ob und wann die Verdächtigen überstellt werden, ist vorerst unklar. Das hänge davon ab, ob und inwieweit sich Ungarn für den Fall zuständig erachte, sagte Fuchs.
Zwei festgenommene Personen hätten “mit ziemlicher Sicherheit das Fahrzeug gelenkt”, gab der burgenländische Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil bekannt. Vorübergehend hätten sich während der Nachtstunden “bis zu sieben Personen” in Ungarn in polizeilichem Gewahrsam befunden, um das Umfeld abzuklären. Es sei davon auszugehen, dass es sich “um einen “bulgarisch-ungarischen Schlepperring handelt”, sagte Doskozil.
Zur genauen Todesursache machten die Behörden unter Verweis auf die von der Justiz in Auftrag gegebene Obduktion keine endgültigen Angaben. “Eine gewisse Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass sie erstickt sind”, stellte Doskozil fest. Die Obduktion werde sicher “einige Tage dauern”, hielt Staatsanwalt Fuchs fest: “Das ist ein logistischer Aufwand, um diese Anzahl der Leichen zu obduzieren.”
(APA)
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