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Mehr Platz und Sicherheit für die Radler

Bernhard Kathrein, Judith Bösch-Valentini, BM Kurt Fischer, Heinrich Strößenreuther, Elke Fitz (vl)
Bernhard Kathrein, Judith Bösch-Valentini, BM Kurt Fischer, Heinrich Strößenreuther, Elke Fitz (vl) ©Edith Rhomberg
 „Festivelo“ beleuchtet ein ewiges Spannungsfeld von vielen Seiten.
Festivelo Lustenau

 

Lustenau. Zumindest das bleibt von „Festivelo“ (11. Juli bis 22. August) gut in Erinnerung: Radeln ist auch ein Lifestyle-Thema geworden. Mit den Worten „Er wird uns bewegen“ kündigte Bürgermeister Kurt Fischer den renommierten Vortragenden Heinrich Strößenreuther an. Jener ist nach eigenen Worten seit 1991 Umweltaktivist und hat mit dem Schwerpunkt Fahrrad die Stadt Berlin buchstäblich bewegt. Die Bedingungen für die Radfahrer sollten besser und vor allem sicherer werden, besonders an Kreuzungen. „Es geht um den Flächenkonflikt, man muss den einen etwas wegnehmen, um es den anderen zu geben“, erklärte er das ewige Spannungsfeld Autofahrer versus Radfahrer. „Die Bürger müssen sagen, was sie wollen“, betonte Strößenreuther und wurde noch deutlicher: „Da müsst ihr Haltung zeigen, da nützt kein ChiChi!“ Haltung gegenüber den politisch Verantwortlichen führte in Berlin zur Verkehrswende und zur Errichtung von 4.000 Kilometer Radwege bis 2030, und zwar per Gesetz.

Einfacher haben es da die Lustenauer. Sie rennen im Rathaus offene Türen ein, wenn es um das Thema Radfahren geht. In Punkto Sicherheit gibt es hingegen auch hier noch Luft nach oben. Das stellte eine Teilnehmerin bei der 5. Fahrradparade fest, die am vergangenen Samstag den Abschluss von „Festivelo“ bildete.

Ein Fest für alle Radler

Die Ausstellung „FahrRad! Die Rückeroberung der Stadt“ des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt am Main – in Kooperation mit dem vai Vorarlberger Architekturinstitut – bot den Anlass für das fulminante Fest rund um das Fahrrad. Filme, Musik, Kulinarik, Radeln ohne Alter und Vorträge gehörten dazu.

Der Programmpunkt „Radeln in R(h)einkultur mit Anna Schwerzler, Radkoordinatorin im Land, machte deutlich, dass ein Radwegnetz dann gut ist, wenn es über Gemeindegrenzen und über den Rhein hinaus geht. Die bei der Eröffnung per Video zugeschaltete Bundesministerin für Verkehr, Leonore Gewessler, schien bereit, entsprechend finanzielle Mittel für die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Die Höhe eines Kostenanteils an einer Fahrradbrücke über den Rhein ließ sie indes sympathisch lächelnd offen.

Vom Fahrradfahren in der Stadt, „wo jeder mit der Leeze fährt“ (so das Fahrrad im Volksmund), berichtete der Journalist Josef Thesing. Die Rede ist von der Domstadt Münster in Nordrhein-Westfalen. Dort ist die Latte mit 40 Prozent Anteil des Fahrrades an den insgesamt zurückgelegten Wegen sehr hoch. Auf dem Weg dahin habe Lustenau noch viel vor. Für mehr Sicherheit der Radler, so Thesing, tragen nicht zuletzt die derzeit in seiner Stadt forcierte Einfärbung der Radwege und Fahrradstraßen sowie die sogenannten Fahrradschleusen an Kreuzungen bei.

Ganz andere Ideen zur Zukunft der Mobilität im Unteren Rheintal stellte der Bregenzer Architekt Gerd Köhler vor. Mit der Unterstützung engagierter Bürger will er 1000 Unterschriften sammeln, um seinen Plänen für einen „Ringverkehr“ im Büro für Zukunftsfragen Gehör zu verschaffen.

Das also war „Festivelo“, auch für Elke Fitz vom Organisationsteam. „Viele tolle Menschen haben den Weg zu „Festivelo“ gefunden, sich gegenseitig inspiriert und motiviert. Auch das Schweizer Interesse war groß, das freut mich besonders. Verkehrspolitik geht uns alle an, nur gemeinsam können wir gute Lösungen finden“, so das Resümee der Lustenauerin.

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