Mehr als nur ein Drecksjob: Ein Rauchfangkehrer erklärt, wie man richtig den Holzofen anheizt

Auch die Rauchfangkehrer haben mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Aktuell gibt es nur etwa 10 Rauchfangkehrerlehrlinge in Vorarlberg. Einer davon ist Marc Sagmeister. Der 19-Jährige ist im dritten Lehrjahr bei Rauchfangkehrmeister Christian Lässer in Fußach.
"Oft denkt man an die Randberufe nicht. Das ist eigentlich eine Nische", so sein Chef Christian Lässer, warum sich nur wenige für eine Lehre in diesem Beruf interessieren. Die meisten würden stattdessen eine Lehre bei den großen umliegenden Vorarlberger Betrieben beginnen. "Jeder sieht nur den Dreck und keine sieht die beratende Tätigkeit, es sieht keiner die saubere, die technische Arbeit", so Lässer, warum der Beruf teilweise auf den ersten Blick nicht attraktiv scheint.

Kein Drecksjob
Auch Sagmeister hatte erst falsche Vorurteile gegenüber dem Beruf. Er dachte ebenfalls, dass er am Abend immer dreckig heimkommen wird. Das Schnuppern bei seiner jetzigen Lehrstelle überzeugte ihn jedoch von etwas anderem. "Jetzt bin ich gerade sauber und war den ganzen Tag am Arbeiten. Das ist nicht mehr der Drecksjob, den man in Erinnerung hat", so der 19-Jährige beim Treffen am Abend um 17.30 Uhr. Denn zu seinem Job gehört unter anderem auch der Befund der richtigen Abstände und der Funktion beim Häuserbau, die Reinigung und die Beratung. "Wenn du gerne mit Leuten zu tun hast und technisch begabt bist, ist es der schönste Beruf, den es gibt", ergänzt Lässer.

80 Jahre falsch geheizt
"Wir haben schon 80-Jährige beraten und ihnen das richtige Anheizen erklärt. Und dann kommst du ein Jahr später hin und sie sagen: Jetzt habe ich 80 Jahre von unten angeheizt und jetzt hast du mir das anders erklärt und ich brauche viel weniger Holz. Das ist der Hammer", erzählt Lässer aus seinem Alltag. Zu den häufigsten Fehlern zählt das Anheizen von unten und eine zu geringe Luftzufuhr. Ersteres sei noch fälschlich von früher in den Köpfen drinnen. Doch wie heizt man richtig an und was gibt es bei Öfen zu beachten?

Das gilt es zu beachten
"Fürs Verbrennen brauchst du drei Dinge: Der Brennstoff, eine Zündquelle und Luft", so der Rauchfangkehrer. "Wenn du von unten anheizt, heizt du die ganze Energie zum Kamin raus, ohne dass du die Energie rausholst", erklärt er, warum nur mit dem Anheizen von oben die optimale Energie aus dem Brennmaterial herausgeholt werden kann. Und durch richtiges Heizen kann der Feinstaubgehalt reduziert werden. Mit trockenem naturbelassenem Brennstoff, einer regelmäßigen Reinigung durch den Rauchfangkehrer und der richtigen Luftzufuhr kann zudem die Kaminbrandgefahr reduziert werden. Kaminbrände seien jedoch durch die modernere Technik glücklicherweise seltener geworden, entwarnt Lässer.

(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.