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Mediziner warnt: "Es braucht massive Maßnahmen"

Infektiologe und Vorstand der Universitätsklinik Salzburg Richard Greil.
Infektiologe und Vorstand der Universitätsklinik Salzburg Richard Greil. ©Screenshot ORF
Die Bundesregierung verkündet am Samstag weitere Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Was aus medizinischer Sicht sinnvoll wäre, erklärt Infektiologe Richard Greil.
Neue Maßnahmen kommen am Samstag

In der "ZIB Nacht" am Donnerstag meinte Greil, Vorstand der Universitätsklinik Salzburg: "Es ist der Zeitpunkt längstens gekommen, wo effektive, wirksame, und das sehr rasch wirksame Maßnahmen gesetzt werden sollen und müssen, wenn wir nicht in eine Katastrophe kommen sollen."

Betten und Personal gehen aus

Eine fast fünfzigprozentige Zunahme der Hospitalisierungsrate gegenüber dem März-Höchststand im Bereich der konventionellen Betten, und fast 80 Prozent des Standes der Intensivbetten von Mitte März, wo bereits die Lockdown-Maßnahmen in Kraft gesetzt waren, zwingen zum Handeln so der Experte. Die Betten würden angesichts der steigenden Infektionszahlen genauso knapp wie das Personal, das zur Behandlung, nicht nur von Covid-Patienten, sondern parallel auch für herkömmliche Erkrankungen brauche.

Es dürfe nicht zu einer Bewertung von Leben gegen Leben kommen. Könne die Zahl der Hospitalisierungen nicht umgehend reduziert werden, müsse man mit schweren Verwerfungen im Gesundheitsbereich rechnen, so der Infektiologe.

Lockdown-Gespräche ab Freitag

Der Gesprächsreigen der Regierung zu den geplanten neuen Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronakrise startet Freitagnachmittag. Der entsprechende Termin mit den Sozialpartnern wird vermutlich um 14 Uhr stattfinden. Samstagmittag sollen die Klubobleute der Opposition folgen, wahrscheinlich den Abschluss bildet danach eine Unterredung mit den Landeshauptleuten.

Offenbar noch nicht endgültig fest steht indes, welche Maßnahmen dann am Samstag verkündet werden. Ein kompletter Lockdown wird es mit Sicherheit nicht werden. Es ist nicht einmal fix, dass die Gastronomie wie in Deutschland komplett zusperren muss, hieß es aus Koalitionskreisen. Vielmehr in Diskussion ist eine nächtliche Ausgangssperre, mit der quasi automatisch neue frühere Schließzeiten einher gehen würden und die auch private Treffen zu späterer Stunde verhindern könnten.

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(VOL.AT/APA)

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