In der Untersuchung sollten Studenten die Gefahren von zehn Krankheiten einschätzen. Davon tauchte eine Hälfte – wie Vogelgrippe, Borreliose oder SARS – regelmäßig in den Medien auf, die andere Hälfte – darunter Gelbfieber, Babesiose oder Tularämie – nicht.
Selbst Medizinstudenten überschätzten das Bedrohungspotenzial jener Krankheiten, die stark in den Medien präsent waren. Lasen die Teilnehmer dagegen nur die Beschreibung der Krankheiten, ohne deren Namen zu kennen, so erschien ihnen die zweite Gruppe der Leiden schlimmer, wie die Psychologen der McMaster Universität in Hamilton im Online-Journal “PLoS One” schreiben.
Lasen die Teilnehmer sowohl Namen als auch Beschreibungen der Erkrankungen, so fiel ihr Urteil besonnener aus. “Das zeigt, dass Menschen den Einfluss der Medien überwinden können, wenn man ihnen die Tatsachen präsentiert”, betont Karin Humphreys. “Daher ist eine objektive Berichterstattung wichtig.”