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Mayer klagt Rogge

Walter Mayer und sein Anwalt Herwig Hasslacher gehen auf gerichtlichem Weg gegen Anschuldigungen von IOC-Präsident Jacques Rogge während der Olympischen Winterspiele in Turin vor.

Hasslacher hat am Dienstag die Einbringung einer Klage gegen Rogge vor einem österreichischen Gericht (Landesgericht für Strafsachen Wien oder Landesgericht Klagenfurt) innerhalb einer Woche angekündigt. Hasslacher und sein Mandant, der bei den Winterspielen zum Ziel einer Anti-Doping-Aktion der italienischen Behörden geworden war, werfen dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Comites (IOC) wegen dessen öffentlich getätigter Aussage – “Für mich ist Walter Mayer der Mann, der Doping organisiert” – Ehrenbeleidigung und Rufschädigung vor. Zudem wird Hasslacher eine zivilrechtliche Klage auf Entschädigung einbringen. “Der Ruf von Walter Mayer ist in ungeheuerlicher Art und Weise beschmutzt worden”, erklärte Hasslacher.

Eine Klage gegen die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und deren Präsidenten Dick Pound werde geprüft, sagte Hasslacher weiter. Man bespreche mit kanadischen Anwälten, ob Pound in seinem Heimatland Kanada direkt zu belangen sei. Die Kontrollore der WADA hätten in der von Walter Mayer geführten Pension in Ramsau am Dachstein Ende Jänner Hausfriedensbruch begangen, warf Hasslacher der obersten Anti-Doping-Behörde vor. Der Bericht, wonach die angeblich dort aufgefundenen Geräte jenen ähnlich gewesen sein sollen, die nach den Winterspielen in Salt Lake City im Haus der ÖSV-Langläufer entdeckt worden waren (“Blutbeutel-Affäre”), hatte den italienischen Behörden erst den Grund für die Anti-Doping-Razzien in San Sicario und Pragelato geliefert.

Hasslacher hat dafür kein Verständnis. “Die WADA-Leute, die angeblich Spitzenkräfte sind, waren nicht in der Lage, ein Laktatmessgerät zu erkennen und haben gesagt, dies sei eine Blutzentrifuge”, ärgerte sich der Anwalt. “Und Herr Pound hat auch noch von einem Blutdopinggerät gesprochen.”

Walter Mayer selbst ist nach Angaben Hasslachers am Montag aus dem Krankenhaus Klagenfurt entlassen worden, in das er nach einer Amokfahrt in Kärnten am 20. Februar eingeliefert worden war. Wegen dieses Vorfalles war Mayer vom ÖSV entlassen worden. Der Ex-Langlauf-Trainer befindet sich weiterhin in ärztlicher Behandlung. Der Untersuchungsrichter in Klagenfurt hat ein Gutachten bei einem neurologischen Sachverständigen angefordert. Auch von dessen Ergebnis wird abhängen, ob die Staatsanwaltschaft ein Verfahren im “Fall Mayer” einleitet.

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