FELDKIRCH Vielen, die am Freitag bei sonnigem Frühlingswetter durch die Marktgasse schlenderten, fiel dabei eine Mauer auf, die auf eigenartige Weise zu wandern schien. Von 9 bis 17 Uhr wanderte die Mauer vom Gasthof Lingg bis zur Johanniterkirche hinab durch die Marktgasse, und wurde vorne ständig mit Ziegelsteinen von hinten erweitert.
Zum 800-Jahr-Jubiläum setzte das Künstlerduo Daniel Glaser und Magdalena Kunz aus Zürich die „wandernde Mauer“ gemeinsam mit dem Unternehmen Hilti+Jehle in der Innenstadt um. Acht Stunden lang wanderte die fast zwei Meter hohe und acht Meter lange Mauer insgesamt durch die Marktgasse. Eine Gruppe von Lehrlingen des Bauunternehmens Hilti+Jehle bewies dabei sowohl ihr handwerkliches Geschick als auch ihre Genauigkeit: So wurde die Mauer auf dem Kopfsteinpflaster sorgfältig mit der Wasserwaage justiert.
Manche wollten mitmauern
Die Reaktion der Passanten in der Fußgängerzone reichte vom schlichten Ignorieren der Mauer bis zur aktiven Teilnahme von Mitbürgern, die schon einmal selbst ein Haus bauten. Viele kamen beim Spaziergang oder Einkaufsbummel in der Marktgasse mit den Lehrlingen ins Gespräch und dokumentierten die Performance gleich auf ihrem Handy. Dies lag ganz im Sinne des Künstlerduos, die das Gespräch mit den Passanten suchten und die vielfältigen Facetten von Mauern und Grenzen in unserem Alltag beleuchteten.
Kreativen Dialog anstoßen
Das Künzlerduo Glaser und Kunz ging mit konkreten Fragen auf die Leute zu, um zu sehen, was die Konfrontation mit der Mauer bei ihnen auslöst. „Die wandernde Mauer soll einen kreativen Prozess beim Betrachter hervorrufen“, erklärt Daniel Glaser. Ziel der Performance sei es, Grenzen und Mauern aufzuzeigen, mit denen wir uns tagtäglich umgeben. Das zeitgleiche Auf- und Abbauen der Mauer solle dies bewusstmachen. Nach Zürich, Wil und Feldkirch macht die„Wandernde Mauer“ noch in weiteren Städten Station. Glaser und Kunz produzieren eine Dokumentation mit den Reaktionen der Passanten. Die wandernde Mauer wird filmisch auch in einer Zeitraffer dokumentiert. Der Film wird Anfang November in der Johanniterkirche in der Marktgasse gezeigt.
Hochrangige Besucher
Neben vielen Passanten zog die Mauer auch eine Besuchergruppe mit Bürgermeister Wilfried Berchtold, Harald Petermichl vom Kulturreferat, Bettina Steindl vom Designforum Wien, Bürgermeisterin Andrea Kaufmann aus Dornbirn, die Bürgermeister Dieter Egger aus Hohenems und Guido Flatz aus Doren sowie Theresa Bubik an. HE
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