Mateschitz bestätigt Jaguar-Kauf
Das bestätigte der Red Bull-Chef am Sonntag gegenüber den Salzburger Nachrichten. Es stimmt, wir haben am Wochenende Jaguar Racing gekauft, haben uns mit Ford geeinigt, erklärte der 60-jährige Unternehmer aus Fuschl unmittelbar nach der Rückkehr von einer Geschäftsreise im SN- Gespräch. Die Übernahme des siebentplatzierten Teams der abgelaufenen Formel-1-WM wird am Montag in einer knappen Erklärung offiziell mitgeteilt. Details werden erst später bekannt gegeben.
In der Fahrerfrage hat der von Red Bull geförderte Vorarlberger Christian Klien noch keinen Fixplatz. Er wird wie andere Piloten ab Ende November zum Testen kommen, danach wird eine rein sportliche Entscheidung gefällt. Aber es ist richtig, dass für Christian eine zweite Saison nach seinem Lernjahr Sinn machen würde, erklärte Mateschitz. Mit Sicherheit ist der aktuelle Formel-3000-Meister Vitantonio Liuzzi ein heißer Kandidat auf einen Platz im Team. Für den ebenfalls von Red Bull unterstützten Amerikaner Scott Speed kommt die Formel 1 noch zu früh, es sei denn als Testfahrer. Aber das würde nur Sinn machen, wenn er ausgiebig zum Fahren käme, so der Red Bull-Chef.
Als Motor wird dem Team wieder ein Cosworth zur Verfügung stehen, weil alle Änderungen angesichts der fortgeschrittenen Arbeit am neuen Wagen keinen Sinn hätten. Für 2006 kann ich mir aber einen Wechsel vorstellen, sagte Mateschitz, wobei es sich dann auch um BMW- Kundenmotoren handeln könnte. An der gegenwärtigen Teamführung will der Salzburger Unternehmer nichts ändern. Ein Engagement seines Freundes Gerhard Berger zu einem späteren Zeitpunkt ließ er offen, Berger sei jedenfalls als Berater wertvoll. Die Partnerschaft mit Sauber wird nicht mehr fortgesetzt. Mit der Nennung von Red Bull für die WM 2005 (Montag ist Deadline des Automobilverbandes) wird es wieder ein Feld mit zehn Teams geben, nachdem zuletzt auch Minardi und Jordan (mit Toyota-Motoren) die Teilnahme bestätigten. Der letzte Konkurrent um Jaguar, das russische Midland-Konsortium, war Samstag Abend aus den Verhandlungen mit Ford ausgestiegen.
Im SN-Interview verkündete Mateschitz, dass damit ab 2005 ein österreichisches Team langfristig an der Formel-1-WM teilnehmen werde. Auf die Frage, ob es für die 350 neuen Mitarbeiter in Milton Keynes eine Jobgarantie gäbe, antwortete Mateschitz: Nein. Wir planen solche Dinge langfristig und machen keine Kurzzeit-Gags. Daher stellte sich diese Bedingung nicht.
In der Frage des Teamchefs ist der Red Bull-Chef nicht dafür, alles sofort über den Haufen zu werfen. Ich denke, Tony Purnell und David Pitchforth haben ihren Job bisher gut gemacht.
Statement von Mateschitz
Red Bull hat am Montag auch in einem Firmen-Statement den Kauf von Jaguar Racing bestätigt. Das im Besitz von Red Bull stehende Team wird wie berichtet mit Cosworth-Motoren an der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005 teilnehmen.
Dietrich Mateschitz, CEO der Red Bull GmbH: Es gibt Dinge, die mir neben ihrer strategischen Richtigkeit und Sinnhaftigkeit auch persönlich große Freude bereiten. Ein eigenes Red Bull-Team in der Formel 1 gehört zweifellos dazu. Dieser Schritt bedeutet einen vorläufigen Höhepunkt unseres seit über zehn Jahren bestehenden Motorsport-Engagements und ist die logische Ergänzung unseres konsequent geführten Red Bull Junior Programms. Wir haben nun die Möglichkeit, junge Talente während ihrer gesamten Karriere zu begleiten, zu betreuen und zu fördern: von den ersten Versuchen im Go-Kart bis in die Königsdisziplin Formel 1.
Mateschitz weiter: Wir freuen uns sehr auf die erste Formel-1-Saison mit Jaguar. Das Team hat im alles andere als leichten Jahr 2004 seine Klasse bewiesen und sich besonders durch Zusammenhalt, Motivation und Professionalität ausgezeichnet.
Klien “erleichtert”
Nach dem Kauf von Jaguar Racing durch Red Bull zeigte sich Pilot Christian Klien naturgemäß froh und erleichtert zugleich. Ich freue mich sehr über die aktuellen Entwicklungen und bin froh, dass Red Bull diese Entscheidung getroffen hat, sagte der 21-jährige Vorarlberger, der deshalb aber nicht automatisch ein Formel-1-Cockpit für die kommende Saison erwartet. Deshalb ist es noch zu früh, über meine persönliche Zukunft konkrete Aussagen zu treffen.
Der aktuelle Jaguar-Pilot freut sich jedenfalls über die Tatsache, dass ein ambitioniertes Team wie Jaguar Racing durch die Übernahme von Red Bull eine Zukunft hat. Ich weiß am Besten, wie engagiert alle Mitarbeiter bis zuletzt an der nächsten Saison gearbeitet haben und dies trotz dieser ständigen Verunsicherungen. Für mich persönlich ist es aber noch zu früh, konkrete Aussagen zu treffen. Meine Zukunft war und ist ja nicht unmittelbar mit dem Kauf von Jaguar durch Red Bull verbunden.
Dietrich Mateschitz habe Jaguar nicht gekauft, nur damit er, Klien, ein Cockpit für nächstes Jahr habe. Erst in den nächsten Tagen werde sich zeigen, wer Teamchef werde. Klien: Dann wird es Gespräche geben und ich hoffe auf eine baldige Entscheidung. Am 24. November gibt es noch Formel 1-Testfahrten in Barcelona und da hoffe ich, dass ich mit dabei bin. Natürlich sind jetzt meine Chancen besser als noch vor wenigen Wochen, aber fix ist bis jetzt noch lange nichts.
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