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"Massive MIMO": "Drei" startet in Wien-Aspern mit Internet-Hochrüstung

Laut "Drei"-Chef Jan Trionow ermöglicht "Massive MIMO" eine massive Steigerung der Internetkapazitäten.
Laut "Drei"-Chef Jan Trionow ermöglicht "Massive MIMO" eine massive Steigerung der Internetkapazitäten. ©APA
Das Stadtentwicklungsgebiet Wien-Aspern ist für den Mobilfunkbetreiber "Drei" der optimale Standort, um den Mobilfunkausbau zu starten. Dort wird nun eine Art Vorstufe der 5G-Technologie getestet, im Laufe des Jahres ist der Rollout in ganz Wien geplant.

“Drei” will nicht mehr auf die nächste Mobilfunkgeneration 5G warten: Deshalb startet der Mobilfunkbetreiber jetzt eine Art Vorstufe der 5G-Technologie im Stadtentwicklungsgebiet Wien-Aspern. Das sogenannte “Massive MIMO”-System ermögliche eine massive Steigerung der Internetkapazitäten, versprach “Drei”-Chef Jan Trionow am Donnerstag. Im Lauf des Jahres soll die ganze Stadt hochgerüstet sein.

“Massive MIMO”-System startet in Wien-Aspern

“Damit schaffen wir es, wesentliche Elemente von 5G schon jetzt dem Kunden anzubieten”, so der CEO in einer Pressekonferenz. “Drei”-Kunden, die derzeit über LTE (4G) verfügen, können das Angebot nutzen. Die entsprechenden Modems und Router unterstützen das Upgrade automatisch, hieß es. Das Unternehmen sei eines der ersten, das Pre5G kommerziell betreibe, wurde versichert. Der Vorteil: Das neue System kann in das bestehende 4G-Netz integriert werden.

Trionow erklärte die Technologie so: Während sich die Nutzer beim LTE-Standard eine einzige Datenspur pro Antenne teilen müssen, können künftig pro Antenne acht Spuren zur Verfügung gestellt werden. Enthält ein Antennenkästchen der LTE-Generation acht Antennen, sind es bei Massive MIMO 64 Antennen. In Summe könne damit die Leistung des mobilen Breitbandinternets merkbar gesteigert werden. “Das ist etwa zu Stoßzeiten am Abend wichtig, wenn viele Haushalte Filme oder Serien streamen.” Auch für Firmen sei das Angebot eine echte Alternative zu Festnetzleitungen.

Wien guter Standort für Start wegen Breitbandnutzung

Wien sei insofern ein guter Standort für den Start, als in der Stadt bereits 65 Prozent aller Haushalte mobiles Breitbandinternet nutzen. Rechnet man Smartphones mit ein, seien es schon 93 Prozent, so der CEO. “Drei” sei hier der Marktführer. Laut eigenen Angaben sind 35 Prozent der Mobilfunkkunden und 41 Prozent der Nutzer des mobilen Breitbands bei “Drei”.

Trionow versteht den Vorstoß als Brücke zu 5G, das erst ab 2020 Marktreife erreichen werde. In der Seestadt wurden in den vergangenen sechs Wochen einmal drei neue Antenneneinheiten montiert. Im Lauf des Jahres ist der Rollout in ganz Wien geplant – und in Österreich “dort, wo es benötigt wird”. Wie viel sich das Unternehmen den Vorstoß kosten lässt, wollte der Chef nicht sagen.

Keine Kostenbeteiligung der Stadt Wien

Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) freute sich jedenfalls über das Upgrade. Wien gehöre jetzt schon zu den Top-5 der europäischen IKT-Standorte (Informations- und Kommunikationstechnologie): “Aber wir wollen die Nummer eins sein.” Eine Kostenbeteiligung der Stadt am “Drei”-Projekt gebe es aber nicht.

Bei der Gelegenheit forderte die Ressortchefin vom Bund die nötigen Rahmenbedingungen für den Mobilfunkausbau. “Mit der Breitbandmilliarde wird es nicht getan sein”, sagte sie. Die Regierung hat sich bekanntlich zum Ziel gesetzt, eine flächendeckende 5G-Versorgung bis 2025 zu schaffen.

(APA/Red)

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