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Massentest-Start: Wallner ruft Vorarlberger zum Mitmachen auf

©APA-ORF-Vorarlberg Heute
Seit heute 7.00 Uhr sind die 80 Testzentren in Vorarlberg offen. LH Markus Wallner erklärte in "Vorarlberg heute", dass er sich mehr Anmeldungen erwartet hätte.
Massentests: Vorarlberger Gemeinden sind gerüstet

Seit heute 7.00 Uhr sind die 80 Testzentren in Vorarlberg offen. Bis Freitag früh (6.00 Uhr) haben sich 79.000 Vorarlberger der rund 345.000 Testberechtigten für die Massentests angemeldet. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) erklärte in "Vorarlberg heute", dass er sich mehr Anmeldungen erwartet hätte.

Aktuelle Massentest-Daten für Vorarlberg

Hoffen auf Schub am Freitag

Der Landeshauptmann wies im Interview darauf hin, dass die Vorarlberger sich auch noch am Freitag, Samstag sowie Sonntag anmelden können. Vor allem für den heutigen Freitag, dem Tag des Massentest-Starts in Vorarlberg, erwartet sich Wallner einen Schub bei den Anmeldungen.

"Wir haben gemeinsam die Chance gegen diese Pandemie antreten. Ich hoffe sehr darauf, dass sich im Finish noch viele überzeugen lassen." Die Anmeldung sei "easy". Die Massentests gäben Vorarlberg die Chance, Infektionsketten zu unterbrechen und rascher aus der Pandemie herauszukommen, so Wallner. Getestet wird in Vorarlberg am 4., 5. und 6. Dezember von 7.00 bis 17.00 Uhr.

Keine Tests mehr vor Weihnachten in diesem Umfang

Im jetzigen Umfang werde vor Weihnachten kein weiteres Mal getestet werden können, erklärt der Landeshauptmann. Dafür sei das Massentest-Projekt zu groß, es werde aber in kleinerem Umfang Folgetestungen geben.

Österreicher sollen sich auf Coronavirus testen lassen

In Österreich sollen Massentests die Ausbreitung des Coronavirus wirkungsvoll eindämmen. Am Freitag startet das Projekt in großem Stil in den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg. In Österreichs Hauptstadt können sich die Bürger an drei Standorten bis zum 13. Dezember testen lassen. Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150 000 Tests pro Tag. Ziel der Regierung ist es, dass sich mehrere Millionen Menschen untersuchen lassen. Die Massentests gelten als wichtiger Baustein, gerade auch um symptomfreie Infizierte zu entdecken.

Durch den knapp dreiwöchigen Lockdown, der am kommenden Montag - zumindest was den Handel angeht - wieder aufgehoben wird, waren die hohen Infektionszahlen in Österreich zuletzt deutlich gesunken. Dennoch fährt die Regierung aus konservativer ÖVP und Grünen einen eher vorsichtigen Öffnungskurs. Dazu gehören auch die Reisebeschränkungen über Weihnachten und Neujahr. Wer aus einem Risikogebiet einreist, dazu zählt auch Deutschland, muss in eine zehntägige Quarantäne, die frühestens nach dem fünften Tag durch einen negativen PCR-Test beendet werden kann.

Massentests - Info-Offensive für Migranten in 17 Sprachen

Das Integrationsministerium und der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) haben für die am Freitag anlaufenden Massentests auf das Coronavirus eine Info-Offensive für Menschen mit Migrationshintergrund gestartet. Die Informationen in 17 Sprachen laufen über eine mehrsprachige Hotline, über Direkt-SMS oder Zusammenarbeit mit Multiplikatoren aus den Communitys, teilte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) mit.

Etwa würden mehrmals täglich Online-Beratungen in unterschiedlichen Sprachen abgehalten, bzw. mehrsprachige Mitarbeiter Fragen zu den Massentests unter der Hotline 01/715 10 51 - 263 beantworten. Zudem seien ab Donnerstag die wichtigsten Infos per SMS oder E-Mail an 50.000 Personen gesendet worden.

"Die Massentests sind ein wichtiger Baustein, damit alle in Österreich lebenden Menschen so rasch wie möglich wieder in eine Normalität zurückkehren können", so Raab. Daher starte man parallel zur Kampagne in Deutsch auch diese mehrsprachige Offensive.

Vorbild Slowakei

Bei den Massentests orientiert sich Österreich auch an Erfahrungen aus der benachbarten Slowakei.

Die Slowakei führte am Allerheiligen-Wochenende (31. Oktober und 1. November) Corona-Massentests im ganzen Land durch. Formell war die Teilnahme zwar freiwillig, doch wer keinen negativen Test vorweisen konnte, durfte anschließend zwei Wochen nicht einmal mehr zur Arbeit gehen. Deshalb unterzogen sich allein in der ersten von mehreren Testrunden 3,6 Millionen der 5,5 Millionen Einwohner einem Antigen-Schnelltest.

Angesichts des Aufwands der millionenfachen Tests in der Slowakei waren für eine anschließende Kontaktverfolgung der positiv Getesteten aber keine Kapazitäten mehr übrig. Auch gab es trotz des Wissens um eine geringere Zuverlässigkeit der Antigen-Schnelltests keine Kontrolltests, wenn jemand positiv getestet wurde.

Inzwischen rückt die Slowakei schrittweise von ihrer Strategie landesweiter Corona-Massentests ab. Die für das erste Dezember-Wochenende erneut geplanten landesweiten Corona-Massentests wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.

Massentests am Beispiel Südtirol

Ein anderes Beispiel für Massentests ist das norditalienische Südtirol. Dort wurde nach einem mehrtägigen Corona-Massentest in der zweiten Novemberhälfte eine positive Bilanz gezogen. In der kleinen Alpen-Provinz ließen mehr als 350 000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen. Es gab Schlangen an den Stationen für den Antigen-Schnelltest. Die für den Erfolg wichtige Zielmarke wurde - trotz Freiwilligkeit - genau erreicht.

Gut 3600 Teilnehmer (etwa 1 Prozent) bekamen am Ende ein positives Corona-Resultat. Ihnen wurde Quarantäne verordnet.

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(Red.) (APA)

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