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Maskenpflicht bis nächstes Jahr: Mückstein bremst Kurz

Gesundheitsminister Mückstein bremst Bundeskanzler Kurz bei der Abschaffung der askenpflicht.
Gesundheitsminister Mückstein bremst Bundeskanzler Kurz bei der Abschaffung der askenpflicht. ©REUTERS
Gesundheitsminister Mückstein bremst die Lockerungsabsichten von Bundeskanzler Kurz. Die Maskenpflicht in Innenräumen werden uns wohl noch bis nächstes Jahr begleiten, über die Outdoor-Pflicht lässt der Gesundheitsminister mit sich reden.
Kurz: Weitere Lockerungen im Juni
Mögliches Ende der Maskenpflicht

Die Österreicher werden Masken wohl noch länger tragen müssen als vielleicht zuletzt erwartet. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erklärt in der "Kleinen Zeitung", dass wir im Sommer und auch im Winter "die Maskenpflicht grundsätzlich noch haben" werden. Dies gilt offenbar vor allem für Innenräume. "Über die Maskenpflicht outdoor werden wir reden können", meint der Ressortchef. Mückstein kritisiert im Ö1-"Morgenjournal" auch Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Kurz stellte Lockerungen in Aussicht

Der ÖVP-Obmann hatte am Freitag bei einem Besuch in Tirol weitere Lockerungen angekündigt, etwa was Sperrstunden oder Abstandsregeln angeht. Laut Mückstein entspricht das nicht dem in der Koalition vereinbarten Prozedere und sei "entbehrlich". Der Minister betonte auch, dass man vorsichtig bleiben müsse und nicht die Bevölkerung verunsichern solle. Mit ihm würden keine Luftschlösser gebaut. Zusätzliche Lockerungen müssten auf Basis von Daten und Fakten beruhen.

Kurz hatte vor wenigen Tagen auch avisiert, dass man kommenden Freitag mit den Landeshauptleuten über die Zukunft der FFP2-Maske in Österreich reden wolle. Geht es nach Mückstein, sollte man diesbezüglich keine allzu großen Erwartungen haben. Denn in engen Räumen, gepaart mit langer Aufenthaltsdauer, steige das Risiko sich zu infizieren, erklärte er der "Kleinen Zeitung". Die genaue Ausgestaltung der künftigen Maskenpflicht ließ er offen. Grundsätzlich bekannte sich der Minister aber auch zum Tragen der Masken in Schulen. Diese würden helfen, die Kinder, die noch nicht geimpft sind, zu schützen.

Köstinger springt Kurz zur Seite

Für die ÖVP rückte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) aus, um ihre Verwunderung auszudrücken. Mückstein sei in das Vorgehen mit dem Treffen am kommenden Freitag eingebunden. Köstinger will mit ihm ein Gespräch führen und ihn offenkundig von weiteren Lockerungen überzeugen: "Wir können nicht auf Dauer erwachsenen Menschen vorschreiben, dass sie sich maximal zu viert treffen dürfen, insbesondere wenn sie geimpft sind." Auch das Vereins-, Sport- und Kulturleben sowie die Jugendarbeit müssten wieder zum Blühen gebracht werden.

Ziel sei immer gewesen, eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern und die Gesundheit der Österreicher zu schützen. Dies sieht Köstinger durch die aktuell niedrige Inzidenz und den Impf-Fortschritt gelungen.

Lob von den NEOS an Mückstein

Dass Mückstein hier offensiv Kurz entgegentritt, gefällt NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker. In einer Aussendung meinte er: "So offene Worte kennt man nicht mehr seit dem Eintritt der Grünen in diese Regierungskonstellation." Kurz kündige an, was seinen Umfragewerten dienlich sei. Der Gesundheitsminister dürfe dann hinter ihm herräumen und müsse gezwungenermaßen die Rolle des Bremsers und Spielverderbers einnehmen.

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(APA/red)

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