Masern: Land informiert über Gratisimpfungen

Derzeit wartet die Sanitätsdirektion des Landes Vorarlbergs auf Nachricht, ob es noch weitere Masernfälle in Vorarlberg gibt. Die Inkubationszeit der Masern liegt bei mindestens acht Tagen. Nachdem der Masernfall von Göfis am Montag akut wurde, sind ab dem heutigen Dienstag weitere Krankmeldungen möglich. Da die Inkubationszeit von Masern jedoch bis zu 21 Tage andauert, sind auch über Ostern noch Krankmeldungen möglich. Derzeit liegen dem Land Vorarlberg noch keine Meldungen über weitere Masernfälle vor, informiert Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher auf VOL.AT-Anfrage.
Gratis-Impfung über Land Vorarlberg
Derweil informierte das Land Vorarlberg am Montag die niedergelassenen Ärzte über die Möglichkeit der Gratis-Impfung. Die MMR (Masern-Mumps-Röteln-Impfung) kann über jeden praktizierenden Arzt bei der Bezirkshauptmannschaft angefordert werden. Diese ist so für alle Altersgruppen gratis, die Kosten übernimmt das Land Vorarlberg. Diese Praxis bestehe seit 2014, erläutert Grabher. Dies sei aber scheinbar noch nicht flächendeckend bekannt, weshalb diese Information notwendig erschien. Eine Impfpflicht besteht nicht, doch gerade für Risikogruppen wie medizinisches Personal oder Lehrer sei dies eine “Notwendigkeit”, wie Landesrat Christian Bernhard und Grabher am Freitag betonten.
200 Personen unter Überwachung
Insgesamt 200 Personen sind unter Beobachtung der Landessanitätsdirektion, bei denen die Immunität fraglich war. Dies umfasst das nahe Umfeld wie Familie, Mitschüler und Lehrer, aber auch Vereinsmitglieder des Sportverein des Schülers und das medizinische Personal. Für Personen, die weder einen Impfschutz noch eine Immunität durch eine frühere Masernerkrankung vorweisen können, gilt eine Quarantäne für die Dauer der Inkubationszeit.
Masern nicht zu unterschätzen
Die Masern seien keine zu unterschätzende Krankheit. In 20 von 100 Fällen bringe die Masernerkrankung Komplikationen wie Bronchitis, Mittelohr- und/oder Lungenentzündung mit sich. Bei 1-2 Personen von 1.000 Erkrankten komme es laut der Information des Gesundheitsministeriums zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung. Selten kann Jahre später ein Gehirnzerfall auftreten, der immer tödlich verläuft. Man nennt diese Spätfolge subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Besonders gefährdet für SSPE sind Kinder, die im ersten Lebensjahr erkranken oder während der Geburt angesteckt werden. Hier erkrankt 1 Kind von 600 Masernerkrankten an SSPE. Im vergangenen Jahr gab es in Österreich 77 Masern-Akutfälle, davon 12 Prozent bei medizinischen Personal. Von Anfang November 2017 bis Ende November 2018 kam es im europäischen Wirtschaftsraum bei 12.790 Krankheitsfällen zu 35 Todesfällen.
Impfen “Notwendigkeit”, keine Pflicht
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