"Eine Veranstaltung mit einer langen Tradition, die aber eines außer Acht lässt: das Tierwohl", schreibt der VGT in einer aktuellen Aussendung über den Martinimarkt. Denn ein bedeutender Protagonist bei dieser Festivität ist der Ganter Eduard, der in einem fahrbaren Körbchen durch die Menge geführt wird. Der VGT kritisiert, dass hierbei das Tierschutzgesetz und seine Verordnungen nicht eingehalten werden und das Bad in der Menschenmenge für sensible Tiere wie Gänse sehr stressig und unangenehm ist. Denn viele Marktbesucher strecken ihre Hände nach dem Ganter aus, streichen ihm immer wieder über den Kopf, was für diesen sichtlich unangenehm ist. Völlig erschöpft von der anstrengenden Prozedur kann er sich gegen Ende gar nicht mehr wehren. Fotos vom müden Ganter wurden dem VGT von einer besorgten Bürgerin geschickt, die den Umgang mit dem Tier auf dem Martinimarkt ebenfalls stark kritisiert.
VGT-Campaignerin Sandy P. Peng ist tief betroffen: "Ich bin Vorarlbergerin und schätze Traditionen, wenn Menschen zusammenkommen und miteinander feiern. Aber nicht, wenn dieser Spaß auf Kosten von Tieren geht! Gänse sind empfindsame aber auch wehrhafte Lebewesen, die nahen Kontakt zum Menschen gar nicht mögen. Der arme Eduard hat in seiner engen Kiste nicht die Möglichkeit, sich gegen die dauernden Berührungen zu wehren. Das ist eine grobe Missachtung der Bedürfnisse eines Tieres und aus Tierschutz-Sicht strikt abzulehnen."
Der VGT wendet sich mit dieser Stellungnahme auch an das Stadtmarketing Dornbirn als Veranstalter und ersucht die Verantwortlichen dringend, den kommenden Martinimarkt ohne lebende Gans abzuhalten. Sollte nächstes Jahr wieder gegen das Tierschutzgesetz verstoßen werden, will der Verein Anzeige erstatten.
(VOL.AT)
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